ver.di NRW ruft Mitarbeitende aus dem Münsterland und ganz NRW zu ganztägigen Warnstreiks auf

Auch die Beschäftigten aus dem Münsterland schließen sich den Warnstreiks der Tarifrunde bei den großen TÜV-Konzernen an. Insgesamt legen rund 20.000 Mitarbeitende aus ganz Nordrhein-Westfalen am 22. und 23. Juli 2025 ganztägig die Arbeit nieder und treffen sich zu einer zentralen Kundgebung in Essen. Die Tarifverhandlungen stecken fest – ver.di ruft bundesweit zu weiteren Streiks auf, die Auswirkungen auf TÜV-Dienstleistungen für Kundinnen und Kunden haben werden.

Arbeitgeberangebot stößt auf scharfe Kritik

In der zweiten Verhandlungsrunde hatte die Arbeitgeberseite für die TÜV SÜD AG eine dreijährige Laufzeit ins Spiel gebracht, mit Gehaltserhöhungen erst ab 2026: zunächst 2,0 Prozent, danach 2,6 Prozent. Für 2025 ist gar keine Erhöhung vorgesehen. ver.di-Verhandlungsführerin Manuela Dietz sieht hierin einen Reallohnverlust für die Beschäftigten und kritisiert das Angebot angesichts steigender Arbeitsbelastung und Umsatzrekorden des Konzerns scharf. Dietz kündigte weitere Streiks bis zur dritten Verhandlungsrunde am 1. August an und bekräftigte die Forderung nach einer Gehaltserhöhung von acht Prozent, mindestens aber 300 Euro monatlich für die Beschäftigten der TÜV SÜD AG.

Streitpunkt Flächentarifvertrag TÜV BUND

Auch beim Flächentarifvertrag für den TÜV BUND, unter den unter anderem TÜV NORD, TÜV Hessen und die Gesellschaft für Anlagen- und Reaktorsicherheit (GRS) fallen, blieben die Verhandlungen ohne Einigung. ver.di verlangt 7,5 Prozent mehr Gehalt, mindestens 330 Euro monatlich bei einer Laufzeit von einem Jahr. Das Angebot der Arbeitgeber sieht für zwei Jahre lediglich zweimal 2,1 Prozent vor – für ver.di ein Zeichen der fehlenden Wertschätzung gegenüber den Beschäftigten. Volker Nüsse, ver.di-Branchenbetreuer, kündigte an: „Wir werden jetzt Druck machen und unseren Unmut auf die Straße tragen.“ Für den 22. und 23. Juli sind daher bundesweite Streikaktionen geplant. Die nächste Verhandlungsrunde ist für den 24. und 25. Juli angesetzt.

Kundgebung in Essen und bundesweite Auswirkungen

Im Zentrum der Streikaktionen in NRW steht eine zentrale Kundgebung am Standort in Essen. Für Kundinnen und Kunden des TÜV sind an beiden Streiktagen deutschlandweit Einschränkungen und Terminverzögerungen zu erwarten. Besonders betroffen sind Autofahrerinnen und Autofahrer, die für Hauptuntersuchungen, aber auch für Fahrerlaubnisprüfungen und weitere Dienstleistungen Termine beim TÜV haben.

Forderungen im Überblick:

  • TÜV BUND (inkl. TÜV NORD, TÜV Hessen, GRS): 7,5 Prozent mehr Gehalt, mindestens 330 Euro monatlich
  • TÜV SÜD AG: 8 Prozent mehr Gehalt, mindestens 300 Euro monatlich


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