Sicherheit in Rheine

In Rheine wird die Sicherheit im Nachtleben diskutiert


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Das Sicherheitsgefühl in Rheine nach den letzten Vorfällen im Nachtleben

Eine Woche nach dem Messerangriff in der Kolpingstraße und dem Streit in der Diskothek sind viele Rheinenser verunsichert. Die Stimmung am Wochenende sei aggressiver geworden, berichten RADIO RST-Hörer, die mitten in der Rheiner Innenstadt wohnen.

Ein junger Mann lässt seine Freundin abends nicht mehr alleine mit dem Hund durch die Innenstadt laufen, aus Angst, dass ihr etwas passieren könnte. Ein Mann Mitte 40 sagt, er fahre nachts nur noch mit dem Taxi, weil zu viele komische Gestalten unterwegs seien.

Das Sicherheitsgefühl der Leute ist angeschlagen und viele wünschen sich mehr Security oder Polizeipräsenz.

Köpi-Geschäftsführer Ripploh und sein Team haben den Tod eines Gastes noch nicht verarbeitet

Köpi- Geschäftsführer Ripploh sagt, er und seine Kollegen müssten die Erlebnisse vom letzten Wochenende noch verarbeiten. Auch für ihn war es ein Schock, dass ein Gast bei einer Auseinandersetzung mit einem anderen Gast so schwer am Kopf verletzt wurde, dass er später im Krankenhaus an einer Hirnblutung verstarb. Ripploh findet es wichtig, dass sich in Rheine jetzt viele verschiedene Parteien zusammensetzen und gemeinsam überlegen und analysieren, wie man die Sicherheit im Rheiner Nachtleben verbessern kann. Das ginge nur zusammen mit unterschiedlichen Gastronomen, Securitydiensten, der Stadtverwaltung und der Polizei. So etwas Schreckliches wie am letzten Wochenende dürfe nie wieder passieren.

Auch sein Gastrokollege Kenan Cimen, der in der Kolpingstraße eine Kneipe und einen Imbiss betreibt, macht sich Gedanken über die aktuelle Lage im Rheiner Nachtleben.

Seiner Meinung nach sind die Gäste allgemein nicht aggressiver geworden, es gebe momentan bestimmte Gruppen, die am Wochenende in Rheine unterwegs seien und sich auffällig benehmen. Auch Cimen wünscht sich mehr Kontrollen, damit es nicht wieder zu Messerattacken und brutalen Prügeleien kommt. Seit es nur noch eine Diskothek in Rheine gibt, sei der Bereich rund um die Kolpingstraße der Brennpunkt im Nachtleben.

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Stadt und Polizei möchten das Sicherheitsgefühl der Rheinenser verbessern

Die Polizei führt seit dem Wochenende viele Hintergrundgespräche, um ein noch genaueres Bild zu bekommen, wie angespannt die Lage aktuell rund um die Kolpingstraße ist und welche Personengruppen dort auffällig sind. Schon seit Jahren gebe es ein verschärftes Präsenzkonzept für diesen Teil der Rheiner Innenstadt. Jetzt gehe es darum, eventuell nachzusteuern oder Einsatzschwerpunkte zu verlagern. Gleichzeitig betont die Polizei, dass sie auf eine gute Zusammenarbeit mit den Gastronomen angewiesen ist und auch viele Beamte im Streifendienst nicht verhindern können, dass es im Nachtleben zu Übergriffen kommt. Rein statistisch sei die Kolpingstraße kein Brennpunkt für gewalttätige Übergriffe. Trotzdem spiele die gefühlte Unsicherheit der Bevölkerung eine wichtige Rolle für weitere Präventionsmaßnahmen in der Innenstadt.


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