Rheine, Ibbenbüren und andere NRW-Städte fordern eigene Kfz-Kennzeichen
Veröffentlicht: Montag, 14.07.2025 13:06
Eine breite Allianz nordrhein-westfälischer Bürgermeisterinnen und Bürgermeister hat sich in einem gemeinsamen Brief an den NRW-Verkehrsminister Oliver Krischer gewandt. Ihr Ziel: Die Einführung eigener Kfz-Kennzeichen für Mittelstädte – und damit mehr regionale Identität und Sichtbarkeit.

Der Brief von Rheines Bürgermeister Peter Lüttmann wurde von den Verwaltungschefs von mehr als 30 Städten unterzeichnet, darunter Ahlen, Datteln, Dormagen, Dorsten, Dülmen, Ibbenbüren, Kamp-Lintfort, Marl, Meerbusch, Troisdorf und viele weitere Mittelzentren in NRW.
Altkennzeichen als Vorbild
Die Bürgermeister verweisen auf die seit 2012 mögliche Wiedereinführung sogenannter „Altkennzeichen“, mit denen viele ehemalige Kreisstädte bereits wieder ihre historischen Ortskürzel auf den Nummernschildern führen dürfen. Diese Regelung habe sich bewährt und werde von den Bürgerinnen und Bürgern sehr positiv aufgenommen, so die Unterzeichner. Allerdings sei die bisherige Praxis einseitig zugunsten ehemaliger Kreisstädte ausgelegt – Mittelstädte ohne Kreisstatus seien bislang außen vor geblieben.
Anpassung der Zulassungsverordnung gefordert
Konkret fordern die Bürgermeister eine kleine Änderung der Fahrzeugzulassungsverordnung (§ 9 Abs. 3 und § 79 Abs. 4 FZV), um auch Mittelstädten mit über 20.000 Einwohnern die Möglichkeit zu geben, ein eigenes Ortskennzeichen zu führen. Zusätzlicher Aufwand für die Zulassungsstellen entstehe dadurch nicht, im Gegenteil: Die Erfahrung zeige, dass viele Bürgerinnen und Bürger freiwillig auf die neuen Kennzeichen umsteigen und damit sogar zusätzliche Einnahmen generiert werden.
Stärkung der regionalen Identität
„Eine eigene Kennung wird sich in unseren Kommunen großer Beliebtheit erfreuen, weil die meisten Menschen sich kleinräumig verorten möchten“, heißt es in dem Schreiben. Die Bürgermeister sehen in der Kennzeichen-Initiative eine wertvolle Möglichkeit, die regionale Identität zu stärken und das Stadtmarketing zu fördern – ganz ohne zusätzliche Kosten.
Appell an das Land
Die Unterzeichner bitten Minister Krischer, die Initiative auf die Tagesordnung der nächsten Verkehrsministerkonferenz zu bringen und die nötigen Schritte für eine Änderung der Zulassungsverordnung einzuleiten. „Wir sind überzeugt, dass eine flexible und kommunalfreundliche Regelung der Fahrzeugzulassung nicht nur das Marketingpotenzial der Städte fördert, sondern auch die nordrhein-westfälische Vielfalt und Identität nach außen sichtbar macht“, so die Bürgermeister.