Proteste gegen Atommüll-Transporte nach Ahaus

Die geplanten Castor-Transporte nach Ahaus sorgen für viele Diskussionen und auch Protest: Am Wochenende hat ein breites Bündnis gegen die Transporte demonstriert. Weitere Demos sollen folgen.

Ein Banner des Bundesverbandes Bürgerinitiativen Umweltschutz e.V.
© Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz e.V.

Sie wollen nicht hinnehmen, dass in Ahaus weiterer Atommüll aus Jülich eingelagert wird: 41 Initiativen und Verbände haben am Samstag (04.10.) gemeinsam gegen die geplanten Castor-Transporte von Jülich nach Ahaus demonstriert. Rund 500 Menschen sind dem Aufruf gefolgt. Kirchengemeinden und auch der BUND NRW beteiligten sich an den Protesten. Ein wichtiges Anliegen der Demonstrierenden: Gegen die genehmigten Transporte gibt es eine Klage, über die noch nicht entschieden wurde. Sie wollen verhindern, dass noch vor dieser gerichtlichen Entscheidung Fakten geschaffen werden.

Castor-Transporte sollen über die Straße nach Ahaus rollen

Ende August hatte das Bundesamt für die Sicherheit der nuklearen Entsorgung (BASE) entschieden, dass 152 Atommüllbehälter, sogenannte Castoren aus dem Zwischenlager in Jülich ins Zwischenlager in Ahaus gebracht werden dürfen. Sie sollen über die Straße transportiert werden. Noch gibt es keinen konkreten Termin, es solle aber noch in diesem Jahr erste Transporte geben, hieß es.

Schon kurz nach der Genehmigung der Transporte hatte die Umweltschutzorganisation BUND Klage eingereicht. Darüber wurde noch nicht entschieden.

Immer wieder Proteste gegen Atommüll

Die Demonstrierenden kritisieren, dass bislang eine gerichtliche Entscheidung zur Transportgenehmigung aussteht und fordern, bis dahin keine Fakten zu schaffen. Außerdem sei das Zwischenlager in Ahaus nur noch bis 2036 genehmigt, wodurch die Transporte aus ihrer Sicht sinnlos seien. Schon seit Jahren sorgen Atommülltransporte nach Ahaus für Gegenwind. Noch Ende vergangenen Jahres hatten Anwohner:innen und die Stadt Ahaus gegen die Lagerung von Atommüll geklagt. Sie scheiterten mit einer Klage vor dem Oberverwaltungsgericht in Münster.

Warum soll der Atommüll überhaupt nach Ahaus verlegt werden?

Seit 2013 gibt es keine Betriebsgenehmigung mehr für die Lagerung von Atommüll in Jülich. Das Zwischenlager wird seitdem auf Basis einer atomrechtlichen Anordnung des Landes Nordrhein-Westfalen betrieben. Das Wirtschaftsministerium des Landes hatte angeordnet, das Lager zu räumen. Drei Optionen wurden daraufhin geprüft: Transport nach Ahaus oder in die USA oder der Neubau eines Zwischenlagers in Jülich.

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