Protest gegen Preisdumping bei Milchprodukten

Landwirte fordern faire Preise für regionale Milchprodukte. Heute demonstrieren Milchviehhaltende und der Landwirtschaftsverband vor der Lidl-Filialen in Münster-Wolbeck und Lingen.

Heute setzt der Westfälisch-Lippische Landwirtschaftsverband ein Zeichen gegen die drastische Preissenkung von Milchprodukten durch den Lebensmitteleinzelhandel. Rund 2.700 Milchviehbetriebe in Westfalen-Lippe sind direkt betroffen. Die Folgen sind fatal: Sinkende Einkommen, fehlende Wertschätzung für hochwertige Lebensmittel und eine Gefährdung der regionalen Landwirtschaft.

Aktion vor Lidl-Filiale in Wolbeck

Mit einer Protestaktion vor der Lidl-Filiale in Münster-Wolbeck machen Landwirtinnen und Landwirte auf die Problematik aufmerksam. Vor Ort wird Bauernpräsident Hubertus Beringmeier das Gespräch mit Verantwortlichen suchen und einen Forderungskatalog sowie das Sondergutachten der Monopolkommission „Wettbewerb in der Lebensmittellieferkette“ übergeben. Unterstützt wird die Aktion von Milchbäuerinnen und Milchbauern, die auch den Dialog mit Verbrauchern suchen.

Hintergrund der niedrigen Preise

Die niedrigen Preise für Butter und andere Milchprodukte sind auf eine Überproduktion von Milch und die günstigen Eigenmarken der Supermärkte zurückzuführen. Während der Westfälisch-Lippische Landwirtschaftsverband zu Demonstrationen aufruft, distanziert sich der Bundesverband Deutscher Milchviehhalter von den Aktionen. Der Bayerische Bauernverband fordert eine Prüfung durch das Kartellamt, ob Butter möglicherweise zu billig angeboten wird. Die Händler weisen die Vorwürfe zurück.

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