Erntebilanz 2025

Die Landwirtschaft in Westfalen-Lippe meldet gute Erträge, doch niedrige Preise und hohe Kosten belasten die Betriebe. Forschung und Pflanzenschutz bleiben zentral.

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Die Landwirtinnen und Landwirte in Westfalen-Lippe blicken auf eine erfolgreiche Erntesaison zurück. Nach milden Temperaturen im Herbst und Winter und rechtzeitigem Regen im Frühjahr haben vor allem Weizen, Roggen und Triticale deutlich höhere Erträge als im Vorjahr gebracht. Mit durchschnittlich 8,7 Tonnen pro Hektar liegt der Weizenertrag 21,3 % über dem Vorjahreswert. Auch Roggen (+19,8 %) und Triticale (+10,2 %) schnitten gut ab.

Herausforderungen durch niedrige Preise und hohe Kosten

Trotz der guten Erträge bleibt die wirtschaftliche Lage angespannt. Niedrige Weltmarktpreise und hohe Betriebskosten – insbesondere für Diesel, Dünger und Energie – machen ein auskömmliches Wirtschaften schwierig. Zudem ist die Qualität des Getreides vielerorts durch niedrige Proteingehalte beeinträchtigt, was die Landwirtschaft auf strengere Düngeregelungen zurückführt. Viel Getreide wird daher als Futtermittel verkauft, statt als Brotgetreide Verwendung zu finden.

„Die Ackerbauern können aktuell nicht kostendeckend wirtschaften“, sagt der Präsident des Westfälisch-Lippischen Landwirtschaftsverbandes (WLV), Hubertus Beringmeier. Er fordert eine Anpassung der Düngeverordnung und betont die Bedeutung von Pflanzenschutz und Pflanzenzüchtung für sichere Erträge und Qualitäten.

Tierhaltung: Kritik an gestrichener Förderung

Neben dem Ackerbau steht auch die Tierhaltung unter Druck. Die überraschende Streichung des Bundesprogramms zum Umbau der Tierhaltung sorgt für Unverständnis. „Die Tierwohl-Milliarde war ein Hoffnungsschimmer für die Betriebe“, sagt Beringmeier. Er fordert eine verlässliche Förderung, um den Umbau der Tierhaltung voranzutreiben und langfristige Perspektiven für die Landwirte zu schaffen.

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