Bauernverband fordert neue Kriterien für Förderprogramm

Der Deutsche Bauernverband ist weiterhin verärgert über die Streichung des Bundesprogramms zum Umbau der Tierhaltung. Bei einer Veranstaltung mit rund 300 Schweinezüchtern in Coesfeld forderte der Verband neue Kriterien für die Förderung.

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Der Deutsche Bauernverband (DBV) kritisiert die Streichung des Bundesprogramms zum Umbau der Tierhaltung und fordert eine Reform der Antragskriterien. Die aktuelle Bürokratie behindere dringend notwendige Investitionen in bessere Haltungsbedingungen.

Kritik an Antragsregeln und Forderung nach Reformen

In Coesfeld war eine Veranstaltung mit rund 300 Schweinezüchtern, bei der DBV-Veredlungspräsident Hubertus Beringmeier scharfe Kritik an Bundeslandwirtschaftsminister Alois Rainer (CSU) äußerte. Dieser hatte das Förderprogramm zur Verbesserung der Tierhaltung bereits kurz nach dessen Start gestoppt, da zu wenige Anträge eingegangen seien. Beringmeier machte jedoch die komplizierten Antragsregeln dafür verantwortlich. So sei es notwendig, eine Baugenehmigung für Stallumbauten vorzulegen, bevor Fördermittel beantragt werden können. Angesichts der langen Genehmigungsverfahren von bis zu zwei Jahren sei dies nicht praktikabel. Beringmeier fordert daher: „Erst der Förderantrag, dann die Baugenehmigung.“

Investitionsstau in der Schweinehaltung

Das Förderprogramm der Vorgängerregierung unter Agrarminister Cem Özdemir (Grüne) sollte ursprünglich eine Milliarde Euro bis 2026 für die Modernisierung und den Umbau von Schweineställen bereitstellen. Ziel war es, bessere Haltungsbedingungen für Tiere zu schaffen. Doch mit der Einstellung des Programms im September 2025 durch Minister Rainer sehen sich viele Schweinehalter mit einem erheblichen Investitionsstau konfrontiert. Der DBV spricht von einem „Schlag ins Gesicht“ der Schweinezüchter und beklagt fehlende Perspektiven für die Branche.

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