Rückbau des AKW Emsland bis Mitte der 2030er Jahre
Veröffentlicht: Mittwoch, 27.08.2025 09:22
Im Kernkraftwerk Emsland in Lingen läuft der Rückbau nach der Abschaltung vor über zwei Jahren auf Hochtouren. Mitte der 2030er Jahre soll das AKW vollständig abgebaut sein. Das hat Betreiber RWE mitgeteilt.

Der Rückbau des Atomkraftwerks Emsland in Lingen, Niedersachsen, soll laut RWE bis Mitte der 2030er Jahre abgeschlossen sein. Das Kraftwerk, das am 15. April 2023 letztmals Strom erzeugte, gehört zu den drei zuletzt abgeschalteten Atomkraftwerken in Deutschland. Für den Rückbau hat RWE rund 1,4 Milliarden Euro bereitgestellt.
Fortschritte beim Rückbau
Nach der Abschaltung wurden die ausgebrannten Brennelemente in ein Abklingbecken gestellt, wo sie bis Ende 2026 abkühlen. Anschließend werden sie in Spezialbehältern verpackt und bis Ende 2027 in das benachbarte Zwischenlager Lingen transportiert. Der Primärkreislauf des Kraftwerks wurde bereits dekontaminiert, und zentrale Wasser- und Dampfleitungen sollen in den kommenden Wochen abgebaut werden. Auch der 108 Tonnen schwere Deckel des Reaktor-Druck-Behälters liegt bereit, um zerschnitten zu werden.
Sicherheit und Recycling im Fokus
RWE betont, dass der Rückbau unter größtmöglicher Sicherheit erfolgt. Von den rund 820.000 Tonnen Reststoffen sind lediglich 4.270 Tonnen radioaktiver Abfall, der in ein Endlager muss. Weitere 2 Prozent der Materialien benötigen eine spezifische Freigabe und werden verbrannt, eingeschmolzen oder deponiert. Die restlichen 97,5 Prozent, größtenteils unkontaminierte Materialien, werden recycelt oder konventionell entsorgt.