Missbrauch im Bistum Osnabrück

Osnabrück: Uni startet Studie zu sexualisierter Gewalt im Bistum

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Die Uni Osnabrück hat bei einer Studie zu sexualisierter Gewalt im Bistum völlig freie Hand. Uni und Bistum legen Wert darauf, dass das Bistum zwar Auftraggeber ist, jedoch keinerlei Einfluss auf die Vorgehensweise der Forscher:innen nimmt. Sie haben vollen Zugang zu allen Akten. Wann und wie sie ihre Ergebnisse veröffentlichen, entscheidet allein die Universität Osnabrück, heißt es mit Blick auf den Skandal um ein Gutachten zum Missbrauch im Erzbistum Köln.

Bestandsaufnahme und Auswertung über drei Jahre

Die Studie startet Anfang August. Einen Zwischenbericht gibt es nach einem Jahr. Das Bistum stellt der Universität 1,3 Millionen Euro zur Verfügung.

Historischer und juristischer Ansatz

Bei der Studie geht es darum, das Thema Missbrauch wissenschaftlich aufzuarbeiten. Es geht um sexualisierte Gewalt an Minderjährigen und schutz- und hilfebedürftigen Erwachsenen im Bistum seit 1945. Der geschichtswissenschaftliche Ansatz hat zum Ziel, neben einer Bestandsaufnahme Fälle sexualisierter Gewalt sowohl aus Sicht der Opfer als auch aus Täter-Sicht darzustellen. Dabei geht es auch darum, typische Muster sexualisierter Gewalt im kirchlichen Raum und des Umgangs damit aufzudecken.

Missbrauchs-Opfer von Anfang an mit einbezogen

Allen Beteiligten geht es nicht nur darum, die Taten und mögliche Pflichtverletzungen der Bistumsleitung im Umgang mit den Tätern aufzudecken. Ziel sei ein wissenschaftlicher Beitrag zur Aufarbeitung, ein viel genaueres Bild, das den Schicksalen der Opfer gerecht wird und ihr Leid anerkennt.

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