Mettingen: Petition gegen Einbahnstraße an Schule
Veröffentlicht: Mittwoch, 16.04.2025 11:43
Parken in zweiter Reihe oder auf dem Bürgersteig - Elterntaxis sind ein Problem an vielen Grundschulen in der Region. Die Gemeinde Mettingen hat gehandelt und unter anderem an der Paul-Gerhardt-Schule eine Einbahnstraße ausgewiesen. Zum Ärger vieler Anwohnenden. Sie fühlen sich für das Fehlverhalten der Eltern bestraft.

Die Paul-Gerhardt-Schule in Mettingen liegt in einem Wohngebiet. Vor der Schule ging es morgens oft chaotisch zu. Autos hielten auf dem Bürgersteig oder in zweiter Reihe. So dass es gefährlich wurde für Kinder, die zu Fuß oder mit dem Fahrrad unterwegs waren. Deshalb hat die Gemeinde in Abstimmung mit dem Straßenverkehrsamt die Zufahrt beschränkt. Seit Mitte März ist die Straße „Westeresch“ ist im Bereich der Schule eine Einbahnstraße. Außerdem rät die Gemeinde den Eltern, ihre Kinder auf einem nahegelegenen Netto-Parkplatz oder auf einem „Kiss-and-Go“-Parkplatz an der Schule rauszulassen. Den Lageplan der Gemeinde Mettingen zur Einbahnstraße an der Paul-Gerhardt-Schule und den Parkmöglichkeiten für Eltern findest Du hier.
Anwohnende gegen Einbahnstraße
Mehr als 80 Anwohnende sind gegen die Einbahnstraße und haben eine Petition unterschrieben. Sie fühlen sich bestraft für das Fehlverhalten der Eltern. Und sie ärgern sich, dass sie jetzt gezwungen sind, einen Umweg zu fahren, um von der Westerkappelner Straße in das Wohngebiet zu kommen, sagt Anwohnerin Ute Ahlers.
Die Anwohnenden fordern, die Einbahnstraße zurückzunehmen oder einen Kompromiss zu finden, der ihre Interessen berücksichtigt und die Kinder schützt. Sie schlagen ein zeitlich begrenztes Durchfahrtsverbot an Schultagen morgens und zur Mittagszeit vor. Ähnlich ist es an einer Schule in Recke geregelt. Außerdem sind sie offen für weitere Maßnahmen, die den Verkehr in dem Bereich beruhigen.
Behörden prüfen Alternativen
Die Verkehrssituation an beiden Grundschulen ist schon seit Jahren ein Thema in Mettingen, sagt Bürgermeisterin Christina Rählmann (SPD). Weil immer mehr Eltern ihre Kinder mit dem Auto zur Schule fahren. Elternbriefe und andere Maßnahmen hätten wenig gebracht.
Das Ordnungsamt und die Polizei haben die Einführung der Einbahnstraße begleitet und sagen, dass sich die Situation deutlich entschärft habe, so die Bürgermeisterin. Am vergangenen Mittwoch (09.04.2025) hat sich der Mettinger Rat nochmal mit dem Thema beschäftigt. Die Einbahnstraße bleibt zunächst. Außerdem werden die Gemeinde, das zuständige Straßenverkehrsamt des Kreises Steinfurt und die Polizei sich die Situation vor Ort anschauen. Auch die Vorschläge von Anwohnenden werden geprüft, sagt Bürgermeisterin Rählmann.
"Schulstraße als letztes Mittel"
Um an der Einbahnstraße etwas zu ändern, braucht die Gemeinde das Einverständnis des Straßenverkehrsamt des Kreises Steinfurt. Das ist in diesem Fall zuständig. Auch dort haben wir nachgefragt. In der schriftlichen Antwort heißt es:
"Eine sog. Schulstraße, also der zeitweise Ausschluss von Kfz-Verkehr auf einer Straße im Nahbereich einer Schule, ist als letztes Mittel grundsätzlich möglich, soweit keine anderen wirksamen Maßnahmen in Betracht kommen und ergriffen werden können. Daher sollen sämtliche milderen Mittel vorher ausgeschöpft werden (z. B. Einbahnstraßenregelung)."
Nach dem Erlass des NRW-Verkehrsministeriums zu Schulstraßen ist es möglich, dass Anwohnende mit Ausnahmegenehmigungen die gesperrte Straße befahren. Bei dem geplanten Ortstermin der Behörden würden die Erfahrungen mit der Einbahnstraße evaluiert und gegebenenfalls auch weitere oder andere Möglichkeiten der Verkehrsführung diskutiert, heißt es vom Kreis Steinfurt.
Rat berät vor den Sommerferien
Wenn die Behörden sich abgestimmt haben, entscheidet der Mettinger Rat erneut über die Sache. Der Termin für die Ratssitzung ist der 09.07.2025.