Medizin-Studium in Osnabrück

Stadt und Landkreis Osnabrück planen eigene medizinische Hochschule, um dem Ärztemangel entgegenzuwirken. Start ist für Oktober 2027 mit 50 Studierenden vorgesehen.

Auch in Osnabrück ist demnächst ein Medizin-Studium möglich. Stadt und Landkreis Osnabrück planen gemeinsam eine medizinische Hochschule. Ziel ist es, junge Ärztinnen und Ärzte für die Region zu gewinnen. Geplant ist, dass die Hochschule 2027 mit 50 Studierenden startet. „Angesichts des Ärztemangels ist es wichtig, selbst aktiv zu werden und eine Medizinausbildung vor Ort zu gestalten“, sagt Landrätin Anna Kebschull.

Klein anfangen...

Die Hochschule startet voraussichtlich 2027 mit 50 Studierenden und nimmt langfristig bis zu 500 Studierende auf. Die Finanzierung erfolgt durch kommunale Mittel, Drittmittel und Studiengebühren. Der kommunale Anteil beläuft sich auf rund 8 Millionen Euro, ergänzt durch 2 Millionen Euro für die Projektvorbereitung.

Drei Phasen bis zur Vollauslastung

Das Projekt ist in drei Phasen unterteilt:

  1. Initiierungsphase (ca. 2,5 Jahre): Entwicklung der Grundstruktur, Studiengangkonzept und Antragsunterlagen.
  2. Aufbauphase (5,5 bis 7,5 Jahre): Semesterweise Aufnahme von Studierenden und sukzessiver Ausbau von Personal und Infrastruktur.
  3. Steady State: Vollauslastung mit 500 Studierenden und wirtschaftlicher Selbstständigkeit.

Kooperationen und regionale Stärkung

Die Hochschule entsteht in Zusammenarbeit mit der Universität Osnabrück, der Hochschule Osnabrück, lokalen Kliniken und externen Fachberater:innen. „Die Initiative stärkt den Wissenschaftsstandort Osnabrück und bietet vielfältige Kooperationsmöglichkeiten“, sagt die Präsidentin der Universität Osnabrück, Susanne Menzel-Riedl. Auch der Präsident der Hochschule Osnabrück, Alexander Schmehmann, sieht großes Potenzial: „Kooperieren statt Konkurrieren – gemeinsam können wir die gesundheitliche Versorgung in der Region nachhaltig verbessern.“

Ziel: Ärztlicher Nachwuchs für die Region

Der Gedanke dabei ist, dass die medizinische Hochschule nicht nur den überlasteten Medizinstudienmarkt entlastet, sondern auch Anreize schafft, damit der ärztliche Nachwuchs in der Region bleibt. „Wir wollen junge Menschen aus und für die Region gewinnen, die sich hier langfristig niederlassen oder in unseren Kliniken tätig werden“, sagt Kebschull. Oberbürgermeisterin Katharina Pötter ergänzt: „Osnabrück bietet bereits hervorragende Strukturen, doch bislang fehlte die Ausbildung eigener Medizinerinnen und Mediziner.“

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