Exporte weiter rückläufig
Veröffentlicht: Dienstag, 19.11.2024 07:56
Die Exporte im Bereich der IHK Osnabrück sind weiter rückläufig. Handelskonflikte, Zölle und Bürokratie belasten das Auslandsgeschäft immer mehr. Die IHK fordert weniger Bürokratie.

Die Exporterlöse der Unternehmen im Bereich der IHK Osnabrück-Emsland-Grafschaft Bentheim sind in den ersten acht Monaten dieses Jahres um knapp zehn Prozent gesunken. Handelskonflikte, Zölle und Bürokratie belasten das Auslandsgeschäft immer mehr. Trotz kleiner Lichtblicke sind die Exporterwartungen weiterhin negativ, warnt die IHK und fordert weniger Bürokratie.
Die Industrie- und Handelskammer hat das Exportbarometer zum Herbst 2024 veröffentlicht. „Nach einem Minus von 12,3 Prozent im ersten Halbjahr hat sich der Rückgang zwar etwas verlangsamt. Doch im Vergleich zum Land mit -2,2 Prozent und im Bund mit -3,3 Prozent sind die Exportrückgänge weniger stark als bei den regionalen Unternehmen“, erläutert Frank Hesse, Leiter des IHK-Geschäftsbereichs International. In der aktuellen Konjunkturumfrage der IHK gingen knapp 18 Prozent der Unternehmen von zunehmenden Auslandsumsätzen aus, während rund 40 Prozent mit rückläufigen Exporten rechnen. Der Saldo der Exporterwartungen liegt mit aktuell -22 Prozent deutlich stärker im negativen Bereich als im Frühjahr (-14,2 %).
„Die Unternehmen sehen sich mit einem wirtschaftlichen Umfeld konfrontiert, das zunehmend von Handelskonflikten und protektionistischen Tendenzen geprägt ist“, so Hesse. Der Handelskonflikt zwischen den USA und China habe sich mit der Einführung höherer US-Zölle auf Elektroautos und andere chinesische Waren verschärft. Unter dem neu gewählten US-Präsidenten Trump drohten zudem zusätzliche Zollbelastungen, auch in Richtung EU. Und auch die von der EU auf chinesische E-Autos verhängten Zusatzzölle würden nicht ohne Auswirkungen auf die deutsche Exportwirtschaft bleiben und den Handel mit China beeinträchtigen.
Hinzu kommen bürokratische Hürden, die die Unternehmen zusätzlich belasten. Die Einhaltung der EU-Sanktionen gegen Russland, der CO2-Grenzausgleichsmechanismus (CBAM) und Berichtspflichten im Nachhaltigkeitsbereich wie das Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz und die EU-Verordnung zur entwaldungsfreien Lieferkette (EUDR) seien Beispiele dafür. Kleine und mittlere Unternehmen seien hiervon überdurchschnittlich betroffen. „Gerade in den genannten Bereichen muss die Politik auf EU- und Bundesebene dringend Bürokratie abbauen, um die Wettbewerbsfähigkeit deutscher Unternehmen zu sichern“, so Hesse.

