Warum kein digitales Schulmodell?
Veröffentlicht: Montag, 23.11.2020 16:37
Wir haben die Corona-Zahlen in Deutschland und unserer Region noch immer nicht im Griff, am Mittwoch beschließen Bund und Länder voraussichtlich weitere Einschränkungen. Doch im Bereich Schule reagiert die Politik kaum - zum Unverständnis von vielen Corona-Experten, Schülern, Lehrern und Eltern. Dabei gibt es ein Modell, das auch zukünftig - in Zeiten nach Corona - noch relevanter wird, jetzt jedoch kaum Beachtung bekommt.

Das Robert Koch-Institut empfiehlt, ab einem bestimmten Grenzwert Schulklassen zu teilen. RKI-Chef Wieler sagte, er könne nur an die Schulen appellieren, die Hygienekonzepte konsequent umzusetzen, da "Kinder ab der Pubertät genauso viel Virus ausscheiden können, wie Erwachsene." So sehen es viele Virologen und Experten, doch eine politische Richtlinie, die auf diesen Empfehlungen basiert, gibt es nicht.
Wie sieht das Modell aus?
Das RKI fordert, die Schulklassen in Präsenz- und Onlinegruppen zu teilen. Diese werden jeweils nach zwei Wochen ausgetauscht. So befinden sich insgesamt weniger Schüler in den Schulen und Klassenräumen, sodass das Ansteckungsrisiko vermindert wird.
Für die Schüler, die am Online-Unterricht teilnehmen, ist es notwendig, über bestimmte Hard- und Software zu verfügen - wie Laptop, Headset, Internetverbindung und Videoanwendung. Auch in den Klassenräumen ist diese Technik Voraussetzung. Das ist Infrastruktur, die auch zukünftig relevant ist, um die Schulen digitaler zu machen.
Was macht unsere Region?
Lars Buchalle, Schulleiter des Goethe-Gymnasiums in Ibbenbüren sagt:
Wir haben kaum die ausreichende Bandbreite, um mit 50 Lerngruppen gleichzeitig Videostreaming zu betreiben. Da brechen alle Leitungen, die in Schulen normalerweise vorhanden sind, zusammen. Auch die Ausstattung mit Soundsystem und Videokameras ist leider bei weitem nicht da, wo sie sein müsste, um das für eine gesamte Schule abbilden zu können.
Auch Sabine Fischer von der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft in Steinfurt ist unzufrieden mit dem Fortschritt der Digitalisierung. Sie sagt:
Es sind nicht alle Schulen ausgestattet mit digitalen Endgeräten. Weder für die Lehrkräfte, noch für die Schüler und Schülerinnen.
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