Vier-Tage-Woche für Pflegekräfte in Osnabrück

In Osnabrück hat das Klinikum eine Vier-Tage-Woche für bestimmte Pflegekräfte eingeführt. Das Ziel ist, die Zufriedenheit und die Gesundheit der Mitarbeitenden zu fördern.

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Und so funktioniert die neue Vier-Tage-Woche im Klinikum. Die Mitarbeitenden haben die Möglichkeit ihre täglichen Dienstzeiten zu verlängern, um dafür mehr freie Tage zu haben. Das heißt: Mehr Arbeit an vier Tagen und dafür drei Tage frei. Der Geschäftsführer des Klinikums Blok sagt: "Primäres Ziel ist die Mitarbeiterzufriedenheit. Die Vier-Tage-Woche ebenso wie der Flexpool sollen es den Mitarbeitenden ermöglichen, ihre Arbeitszeiten weitmöglich nach den eigenen Wünschen zu gestalten, damit sie Beruf und private Belange besser vereinbaren können." Gleichzeitig werde mit dem Modell die körperliche und mentale Gesundheit der Pflegekräfte verbessert. "Die Zufriedenheit und Gesundheit der Mitarbeitenden zahlen sich direkt auf die Qualität der Patientenversorgung aus. Außerdem tragen wir dazu bei, den Pflegeberuf attraktiver zu gestalten und stellen uns im Wettbewerb um Fachkräfte als innovativer Arbeitgeber auf", sagte Blok.

Die Vier-Tage-Woche läuft zunächst als Modellprojekt in der Spezialstation für Erkrankte nach einem Schlaganfall. Wie der Pflegedienstleiter dieser Station Geers erklärt, entsprechen flexible Arbeitszeitmodelle den Wünschen vieler Mitarbeitenden: "Es sind ja auch längst nicht alle Mitarbeitenden voll beschäftigt – sondern viele arbeiten in Teilzeit, etwa wegen der Familie, weil sie noch studieren oder aus anderen Gründen mehr Zeit für sich haben wollen. Diesen Bedürfnissen kommen flexible Modelle sehr entgegen." Rund 40 Prozent der Pflegekräfte auf der Station hätten das Angebot direkt angenommen. Die Rückmeldungen seien sehr positiv.

Viele Pflegekräfte in Osnabrück

Im Bereich der Arbeitsagentur Osnabrück arbeiten so viele Menschen wie noch nie in Pflegeberufen. Gleichzeitig fehlen weiterhin Fachkräfte. Nach der aktuellen Statistik arbeiten in der Stadt Osnabrück 5.101 Menschen in Pflegeberufen. Es ist das erste Mal, dass die 5.000er-Marke übertroffen wird. Der Fachkräftemangel wird dadurch nicht überwunden. Noch immer fehlen Mitarbeitende auf mindestens Fachkräfte-Niveau. Die meisten Menschen aus der Pflege, die aktuell arbeitslos gemeldet sind, waren als Helfer oder Helferin angestellt. Das führt dazu, das die Neubesetzung einer Stelle für Fachkräfte teilweise länger als zwei Jahre dauert.Die Arbeitsagentur weist darauf hin, dass qualifizierte Fachkräfte in der Pflege gefragt sind und sich eine Aus- bzw. Weiterbildung in dem Bereich lohnt. Auch finanziell sei Berufe in der Pflege sehr attraktiv.

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