Weiter Diskussion um Pflegegrad 1
Veröffentlicht: Freitag, 10.10.2025 06:00
In der Pflegeversicherung fehlt Geld. Deshalb gibt es die Idee, den Pflegegrad 1 abzuschaffen. Aus dem Kreis Steinfurt gibt es klare Absagen an diesen Vorschlag.

Wer sich nicht mehr gut bewegen kann oder wer erste Anzeichen von Demenz hat, kann Unterstützung aus der Pflegeversicherung bekommen. Noch. Denn seit gut zwei Wochen gibt es in der Bundesregierung wohl eine Diskussion um den Pflegegrad 1, wie die Bild am Sonntag berichtet. In der Pflegeversicherung fehlt Geld, also braucht es Reformen, so hieß es schon im Frühjahr diesen Jahres. Laut aktuellen Berechnungen könnte der Wegfall von Pflegegrad 1 fast 2 Milliarden Euro einsparen. Doch das wäre ein riesiges Problem, erklärt Christina Korte, Pflegefachkraft beim Start-up „Zuhause – ambulante Pflege und Betreuung“ in Hopsten.
Pflegegrad 1 vor allem für Menschen, die noch zuhause wohnen
"Es stellt ja niemand einen Pflegeantrag, der keine Hilfe benötigt. Das heißt, die meisten Menschen, die diesen Pflegegrad bekommen, die haben ihn auch nötig und diese Unterstützung, die die da bekommen, die brauchen die."
Menschen, die in Pflegegrad 1 eingestuft sind, wohnen zum größten Teil noch zuhause und werden dort meist von ihren Angehörigen unterstützt, weil sie nur geringe Einschränkungen ihrer Selbstständigkeit haben. Sie können unter anderem Förderung dafür bekommen, wenn sie zum Beispiel barrierefreie Duschen einbauen. Außerdem gibt es 131 Euro monatlich als finanzielle Entlastung für häusliche Pflege oder als Zuschuss zum Pflegeheim. Christina Korte ergänzt noch:
"Und wenn das Geld in dem Moment dafür eingesetzt wird, dann ist es doch super. Also dann haben die Pflegebedürftigen in dem Moment dann einfach die Hilfe bekommen, die sie brauchen."
Rund eine Million Menschen haben derzeit den Pflegegrad 1.
Diskussion um Pflegegrad 1 noch nicht beendet
Kurz nach Veröffentlichung des Berichtes über eine mögliche Abschaffung des Pflegegrades 1, wies die SPD die Überlegungen deutlich zurück. Bundesgesundheitsministerin Nina Warken sagte: „Niemandem wird über Nacht etwas weggenommen.“ Karl-Josef Laumann, Gesundheitsminister des Landes NRW sagte, man müsse über eine Neuausrichtung des Pflegegrades 1 nachdenken.
Unterstützung für pflegende Angehörige aus Hopsten
Wer zuhause seine Angehörigen pflegt, bekommt in Hopsten Unterstützung. Das Pflege-Start-up "Zuhause - ambulante Pflege und Betreuung" hilft mit persönlicher Beratung, auch flexibel per Video. Angela Reinke hat den Pflegedienst „Zuhause -ambulante Pflege und Betreuung“ gegründet und erklärt, wie sie die „Alltagsheldinnen“ und „Alltagshelden“ unterstützen möchte:
"Letztendlich geht es uns darum, dass wir halt die Hilfe erst mal ganz leicht zugänglich machen. Aktiv nach Hilfe zu fragen, hat was mit Scham zu tun. Wir möchten halt den Zugang einfacher machen, qualitativ aber auch sehr hochwertig machen und wir möchten halt einfach die Chance nutzen, tatsächlich pflegebedürftige Angehörige oder auch die Pflegebedürftigen auch zu Uhrzeiten zu beraten, wo es halt passt."
Millionen pflegende Angehörige blieben laut Angela Reinke bislang unsichtbar, obwohl sie die größte Pflegekraft in Deutschland darstellen. Alle Infos zu dem Angebot des Start-Ups bekommt ihr auf zuhause-ambulant.de.