Unternehmen unzufrieden mit Energiewende: Hoffnung auf Wasserstoff

„Die Unternehmen im Münsterland und in der Emscher-Lippe-Region stehen der Energiewende weiterhin aufgeschlossen gegenüber, hadern jedoch zunehmend mit der Umsetzung“, teilt die Industrie- und Handelskammer mit. Das zeigen die regionalen Ergebnisse des IHK-Energiewendebarometers.

Die Ergebnisse sind für unsere Region besorgniserregend. Fast die Hälfte der befragten Betriebe im Münsterland und der Emscher-Lippe-Region befürchtet, dass die Energiewende negative oder sehr negative Auswirkungen auf die Wettbewerbsfähigkeit des eigenen Unternehmens hat. Rund jedes vierte Industrieunternehmen plant deshalb, Kapazitäten in das Ausland auszulagern oder die Produktion in Deutschland einzuschränken. Rund jedes zehnte Unternehmen haben das schon gemacht. In einer Mitteilung heißt es dazu von dem Leiter der Industrieabteilung der IHK Nord Westfalen Göske: „Im Vergleich zum Bundesdurchschnitt spitzt sich die Situation damit in unserem Bezirk weiter zu“.

Wasserstoff als Lösung bei der Energiewende?

Im Vergleich zu dem deutschlandweiten Schnitt liegen die nord-westfälischen Industrieunternehmen noch in einem anderen Aspekt vorne. Fast ein Drittel der Unternehmen plant, Wasserstoff als Energiequelle zu nutzen. In ganz Deutschland sind es nur 20 Prozent der Industrieunternehmen. „Viele Industrieunternehmen in unserem IHK-Bezirk drängen und warten darauf, Wasserstoff in der Produktion einsetzen zu können“, teilt Göske mit. Das beträfe vor allem die Emscher-Lippe-Region. Hier gäbe es viele energieintensive Unternehmen, wo ein Umstieg rein auf Elektro schwierig sei. Deshalb fordert Göske: „Sie brauchen möglichst schnell Wasserstoff als Ersatz für Erdgas.“ Göske sieht für den IHK-Bezirk Nord Westfalen „die Chance, zu einer führenden Anwenderregion“ der Wasserstoffwirtschaft zu werden.