Thema der Woche aus der Region: Lebensraum Wasser

Wie wertvoll ist Wasser für uns? Wir sprechen in dieser Woche über unser Trinkwasser und darüber, wie wichtig die Ems für uns und die Natur ist.

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Rund 20.000 Menschen in Ochtrup und Umgebung erhalten täglich ihr Trinkwasser aus dem Wasserwerk Offlum in Neuenkirchen, obwohl dieses 13 Kilometer entfernt liegt. Vier Millionen Liter Wasser werden dort jeden Tag aus dem Boden gefördert und nach Ochtrup gepumpt, damit wir jeden Tag duschen können. Doch warum kommt das Wasser nicht direkt aus Ochtrup?

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Was passiert, wenn ein Brunnen versiegt?

Wasser ist ein kostbares Gut und die Versorgung muss gesichert bleiben, auch bei Engpässen.

„Deshalb haben wir im letzten Jahr einen weiteren Brunnen im bestehenden Brunnenfeld gebohrt“, erklärt Stefan Gehring von den Stadtwerken Ochtrup. „Damit erhöhen wir die Versorgungssicherheit. Außerdem prüfen wir neue mögliche Einzugsgebiete, um weitere Wasserressourcen zu erschließen.“

Von der Quelle bis zum Hahn - ein langer Weg

Bevor das Wasser aus dem Hahn fließt, muss es aufbereitet werden: Das Rohwasser durchläuft mehrere Reinigungsstufen. Es wird gefiltert, oxidiert, der pH-Wert wird angepasst und anschließend durch eine 13 Kilometer lange Leitung nach Ochtrup transportiert. Ein aufwändiger Prozess, der im Alltag oft übersehen wird.

Wassersparen geht easy und schnell mit folgenden Tipps: 

Vielen ist nicht bewusst, wie viel Wasser sie täglich verbrauchen und wie einfach sich Wasser sparen lässt. Stefan Gehring gibt praktische Tipps:

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Fazit: Wasser ist wertvoll

Das Wasserwerk in Neuenkirchen ist ein zentraler Bestandteil der Trinkwasserversorgung für Ochtrup und erinnert daran, wie viel Aufwand hinter unserem täglichen Wasserverbrauch steckt. Mit kleinen Veränderungen im Alltag kann jeder dazu beitragen, diese lebenswichtige Ressource zu schonen.

Die Bedeutung der Ems und ihrer Alt-Arme

Je heißer die Sommer, je länger die Trockenperioden, umso mehr rückt es für Viele in den Blickpunkt: Wasser. Früher selbstverständlich, heute einfach mal knapp oder ganz weg - das beunruhigt. Wasser ist für Mensch, Tier und Pflanze gleich wichtig zum Leben. Und das geht nicht ohne die Ems, den kleinsten Strom Deutschlands. Sie ist viel mehr als nur Naherholungs-Ziel: Sie ist Lebensraum. Für den Gewässer-Ökologen Hannes Schimmer von der Bezirksregierung Münster ist die Ems DIE zentrale Naturschutzachse in unserer Region.

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Und wie überall, wo der Mensch seine Finger im Spiel hat, hat auch die Ems sich in den letzten Jahrzehnten teils dramatisch verändert. Hannes Schimmer hat einen ernüchternden Befund.


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Für Maike Wilhelm von der Biologischen Station Steinfurt hat der Mensch jahrzehntelang vor allem gegen die Ems gearbeitet. Wer sie sich heute ansieht, erkennt das oft nicht einmal mehr. Ein Grund: Die Natur hat sich teilweise selbst erholt - leider nur teilweise.


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Die Folge: Der Fluss wurde schneller und hat sich über die Jahrzehnte immer tiefer eingegraben - am deutlichsten zu bemerken bei einer Kanu-Tour, wenn man teilweise kaum noch über die Ufer-Böschung gucken kann. An einigen Stellen macht der Mensch jetzt frühere Fehler wieder rückgängig. Seit den 90ern gibt es das Emsauen-Schutzkonzept mit dem Ziel, der Ems wenigstens stellenweise ihren Raum zurückzugeben, damit die ursprüngliche Dynamik zurückkehrt.


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Wer mal da gewesen ist: Sieht wirklich ganz anders aus als über weite Strecken des Flusslaufs. Lebensraum Wasser - unser Thema der Woche aus der Region. Einige haben bei dem Thema schon vor Jahren umgedacht. Bei vielen anderen beschleunigen das jetzt die Hitzesommer und Dürreperioden der letzten Jahre. Was außer Zweifel steht: Oft erkennen nur Fachleute, wie weit die Ems sich durch den Menschen von ihrem natürlichen Zustand entfernt hat. Das ändert nichts daran, wie schlecht das ist, denn die Ems ist Lebensraum und wichtigste Wasser-Ader unserer Region.


Und die Alt-Arme der Ems?

Wir haben den Gewässer-Ökologen Hannes Schimmer von der Bezirkregierung auch gefragt, wie wichtig die Alt-Arme der Ems sind. Normalerweise entstehen sie gaaanz langsam, wenn die Ems beim Schlängeln durch die Landschaft eine Abkürzung nimmt.

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Dadurch, dass die Natur Alt-Arme sich selbst überlässt und sie mal Anschluss an den Fluss haben, mal nicht, werden sie zur Kinderstube für Fische und viele andere Tiere und Pflanzen. Sie sind Schutzraum, Wasserreservoir, halten Hochwasser zurück, reinigen das Waser und sind Reservate für seltene Lebensformen - solange der Mensch nicht eingreift. "Altarme kann man als den Amazonas Europas bezeichnen," sagt Hannes Schimmer. Das erklärt, weshalb es Geld für teils aufwändige Renaturierungsprojekte gibt.

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Und damit ein Stück Natur zurückzuholen. Viele Programme kommen hoffentlich passend, um den Lebensraum Wasser wiederherzustellen, bevor er ausgetrocknet ist.

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