Thema der Woche aus der Region: Fischsterben in der Steinfurter Aa

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Mitte Juli kam es in der Steinfurter Aa erneut zu einem massiven Fischsterben. Zahlreiche tote Fische wurden entdeckt, darunter Hechte, Schleien und Aale.

Ursache: Sauerstoffmangel im Gewässer

Nach ersten Erkenntnissen des Umweltamtes wurde das Fischsterben vor allem durch Sauerstoffmangel im Wasser ausgelöst. Als akute Ursache wird vermutet, dass intensive Regenfälle Düngemittel und andere Stoffe von den umliegenden Feldern in die Aa gespült haben könnten. Dadurch wurde das ökologische Gleichgewicht des Flusses gestört; algenfördernde Nährstoffe gelangen ins Wasser, was den Sauerstoffgehalt sinken lässt. Hohe Temperaturen und anhaltende Trockenheit in der Region verschärfen das Problem zusätzlich, da wärmeres Wasser den Sauerstoff schlechter bindet. Inzwischen steht fest: Die Ammonium-Werte waren zu hoch. Wie die Stickstoffverbindung in die Aa gekommen ist, konnte der Kreis Steinfurt bisher nicht ermitteln.

Bundestagsabgeordneter sieht Verantwortung unter anderem bei der Industrie, dem Verkehr und der Landwirtschaft

Der Emsdettener Bundestagsabgeordnete Jan-Niclas Gesenhues fordert einen grundlegend anderen Umgang mit unseren Gewässern. Eine Renaturierung der Gewässer würde die Gewässer resistenter gegen Trockenheit machen. Außerdem würden durch Industrie, Landwirtschaft und Verkehr zu viele Nährstoffe in die Gewässer gespült.

Landwirte weisen Schuld von sich

Der Kreis-Vorsitzende des Westfälisch-Lippischen Landwirtschaftsverbands Albert Rohlmann schließt aus, dass das Ammonium durch die Landwirtschaft in die Aa gespült wurde. Zuletzt sei im Frühjahr gedüngt worden. Da es damals sehr heiß und trocken war, sei der Boden inzwischen komplett ausgelaugt und enthalte keine Nährstoffe mehr. Außerdem halten die Landwirtinnen und Landwirte beim Düngen einen Sicherheitsabstand zu Gewässern, um zu vermeiden, dass Stickstoffverbindungen die Gewässer verunreinigen.