Thema der Woche aus der Region
Veröffentlicht: Mittwoch, 27.03.2024 09:57
Jede Woche sprechen wir mit dir über ein bestimmtes Thema, das dich in Püsselbüren, Horstmar, Dreierwalde und Spelle interessiert. Was ist deine Meinung? Was ist deine Kritik? Fühlst du dich verstanden? Wo gibt es Verbesserungspotential? Teile deine Meinung mit uns.

Thema diese Woche: Petition gegen Kita-Gebühren in Rheine
In Ibbenbüren und in Rheine steigen die Kita-Gebühren ab dem Sommer um rund 10 Prozent. Eltern aus Rheine wehren sich dagegen: Der Jugendamtselternbeirat vertritt die Interessen der Familien und hat eine Petition gestartet. Tina Fröhlich ist Mutter und engagiert sich im Elternbeirat:
Für viele Familien bedeutet die Erhöhung: zusätzliche Kosten von mehreren hundert Euro pro Jahr. Wie viel es genau ist, hängt davon ab, was die Eltern verdienen und wie viel Betreuung sie brauchen. Bislang haben mehr als 1.600 Menschen die Petition der Eltern in Rheine unterschrieben. Sie fordern, dass die Kita-Gebühren statt um zehn, nur um vier Prozent steigen.
Moderate Erhöhung in anderen Orten
Dass die Kinderbetreuung teurer wird, liegt an einem komplizierten System: Einen großen Teil der Kosten trägt das Land. Und das zahlt ab dem Sommer mehr an die Kommunen, und zwar rund zehn Prozent. Normalerweise steigen in gleichem Maße auch die Gebühren für die Eltern, also auch um rund zehn Prozent. So wie in Rheine und in Ibbenbüren. In allen anderen Orten im Kreis Steinfurt hat sich die Politik anders entschieden. Dort steigen die Kita-Gebühren um nur vier Prozent – um Familien nicht noch stärker zu belasten.
Wann kommt weiteres kostenloses Kita-Jahr?
Was die Kita kostet, ist von Ort zu Ort verschieden. Auch zwischen den Bundesländern gibt es große Unterschiede.
In Nordrhein-Westfalen sind die letzten beiden Kita-Jahre kostenlos. Die schwarz-grüne Landesregierung hat das Ziel, ein weiteres kostenloses Kitajahr einzuführen. So steht es im Koalitionsvertrag. Wann das kommt und wie es finanziert wird, ist offen. Das hat eine aktuelle RADIO RST-Anfrage bei NRW-Familienministerin Paul (Grüne) aus Münster ergeben.
In Niedersachsen sind die letzten drei Kita-Jahre kostenlos. Die Stadt Osnabrück hat im Jahr 2022 beschlossen, die Elternbeiträge komplett abzuschaffen. Konkrete Schritte fehlen bislang und die Stadt ist stark verschuldet.
Das Land Berlin ist bei den Kosten für Kita und Tagespflege besonders großzügig. Dort zahlen Eltern gar keine Gebühren -egal, wie alt das Kind ist.
Reaktion der Stadt Rheine
Die Stadt Rheine hat ein Interview abgelehnt. Schriftlich teilt sie uns mit, dass sie bei ihrer Position zu den Kita-Gebühren bleibt. Würde die Stadt den Eltern entgegenkommen, fehlten 128.000 Euro pro Jahr im städtischen Haushalt. Geld, auf das nicht verzichtet werden könne. Der Jugendamtselternbeirat hat von der Stadt Rheine eine ähliche Antwort bekommen, sagt Tina Fröhlich:
Das Engagement habe sich dennoch gelohnt, sagt Tina Fröhlich. Was sie ärgert, ist die Aussage der Stadt, betroffene Familien würden durch die Erhöhung "nur geringfügig" belastet. Bei Mehrkosten von mehreren hundert Euro pro Jahr stimme das einfach nicht.
Reaktion der Stadt Ibbenbüren
Wir haben auch die Stadt Ibbenbüren gefragt, warum sie die Kitagebühren um fast zehn Prozent erhöht. Schriftlich teilt die Stadt mit, es sei rechtlich festlegt, dass die Kita-Gebühren in gleichem Maße steigen wie die Zuschüsse des Landes NRW. Eine Ausnahme von dieser Regel mache die Stadt nicht.