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Thema diese Woche: Kirchenaustritte im Kreis Steinfurt auf Rekordhoch

Die Mitgliederzahl der katholischen und evangelischen Kirchen sinkt weiter. Laut einer neuen Statistik des NRW-Justizministeriums ist die Zahl der Kirchenaustritte im Jahr 2022 um rund 44 % zum Vorjahr angestiegen. In NRW wurden demnach alleine im vergangenen Jahr 223.509 Kirchenaustritte registriert. Diese Zahlen umfassen dabei sowohl die Austritte aus der katholischen als auch die aus der evangelischen Kirche. 

Auch bei uns im Kreis Steinfurt sind die Zahlen der Kirchenaustritte drastisch angestiegen.

Am Amtsgericht Rheine wurden im Jahr 2022 insgesamt 2.000 Austritte erfasst. Das sind 66 % mehr als im Jahr 2021. In Steinfurt ist die Austrittsquote 2022 um 80 % gestiegen und umfasste knapp 2.050 Austritte.

Die Gesamtzahlen der Kirchenaustritte in der Bundesrepublik liegen noch nicht vor, da diese meist erst zur Mitte des Jahres veröffentlicht werden.

Dabei ist es nicht gerade einfach aus der Kirche auszutreten. Für den Austritt machst du zunächst einen Termin beim zuständigen Amtsgericht oder Standesamt. Dort gibst du dann eine Austrittserklärung ab. Die Wartezeiten für diese Termine liegen mitleerweile zwischen acht und zehn Wochen, aufgrund der hohen Nachfrage.

Die Gründe, die bei den zuständigen Stellen für die Austritte angegeben werden, sind sehr unterschiedlich. Viele begründen ihren Austritt damit, dass sie das altmodische Weltbild der Kirche nicht mehr vertreten würden. Auch die Missbrauchsskandale in der katholischen Kirche oder die Höhe der Kirchensteuer werden als Austrittsgründe genannt.

Wer aus der Kirche austritt, hat kein Anrecht mehr auf eine kirchliche Trauung. Auch eine Beerdigung erweist sich ohne Kirchenmitgliedschaft als schwieriger. Sina, 23, BWL-Studentin aus Münster bleibt deshalb in der Kirche, weil sie kirchlich heiraten will.

Wir diskutieren in dieser Woche über das Thema.

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