Streit um Agrardiesel: "Zeit bis zum 22. März nutzen"
Veröffentlicht: Donnerstag, 08.02.2024 08:47
Wie geht es weiter mit den Protesten der Landwirtschaft in der Region? Der Bundestag hat entschieden: Die Steuererleichterungerungen beim Agrardiesel fallen schrittweise weg. Der Bundesrat hat das Thema vertagt (nächste Sitzung: 22.03.24). Die Landwirtinnen und Landwirte im Kreis Steinfurt hoffen, dass die Politk bis dahin auf ihre Argumente eingeht. Auch weitere Proteste sind geplant.

Albert Rohlmann ist überrascht. Dass der Bundesrat das Thema vertagt, damit hat der Vorsitzende des Westfälisch-Lippischen Landwirtschaftsverbandes im Kreis Steinfurt nicht gerechnet. Weitere sieben Wochen hat er nun, um für die Argumente der Landwirtinnen und Landwirte zu werben.
Die kommenden Wochen würden für weitere Gespräche mit der Politik genutzt. Und es werde sicherlich auch wieder Proteste in der Region geben, so Rohlmann. Über konkrete Aktionen sprechen die Landwirtinnen und Landwirte noch. Der WLV fordert, dass die Bundesregierung der Landwirtschaft beim Agrardiesel weiter entgegenkommt.
Im EU-Vergleich würden die Agrarbetriebe in Deutschland benachteiligt, wegen strengerer Vorschriften und Auflagen. Das findet auch Sebastian Gehring, Landwirt auf Mesum. Der 29-Jährige ist in den Betrieb seiner Eltern eingestiegen. Er hat sich in an der Traktoren-Sternfahrt nach Saerbeck beteiligt und an einer Demo in Berlin. Er fordert, dass die Steuererleichterungen beim Agrardiesel bleiben.
Familie Gehring mästet auf ihrem Hof Schweine und Bullen. Das Futter baut sie größtenteils selbst an. Fallen die Steuererstattungen beim Agrardiesel weg, hätte die Famillie Mehrkosten von 7.000 Euro pro Jahr. Das lasse sich nicht einfach auf die Preise für die verkauften Tiere aufschlagen. Der Betrieb ist Teil der "Inititaive Tierwohl". Dadurch haben die Tiere unter anderem mehr Platz und Licht im Stall als gesetzlich vorgeschrieben.
Weil der Hof in Mesum in der Nähe Ems der Nähe liegt, seien die Bauvorschriften besonders streng. Für sich und seine Kolleginnen und Kollegen wünscht er sich generell weniger Bürokratie und mehr Rückhalt von der Politik: