IG BAU fordert faire Bedingungen für Saisonarbeitende

Die IG BAU setzt sich im Kreis Steinfurt für faire Löhne und bessere Arbeits- und Lebensbedingungen von Saisonarbeitskräften ein, die vor allem aus osteuropäischen Ländern stammen und bei der Ernte von Obst und Gemüse wichtige Arbeit leisten.

Trotz gesetzlichem Mindestlohn von derzeit 12,82 Euro pro Stunde werden Saisonarbeiter häufig mit niedrigen Löhnen abgespeist, und hohe Abzüge für Unterkunft, Verpflegung und Transport reduzieren ihr Einkommen erheblich. Die Unterkünfte sind oft in schlechtem Zustand, überbelegt und entsprechen nicht den Standards für menschenwürdiges Wohnen, was die IG BAU kritisiert und als Ausbeutung bezeichnet. Zudem berichten Saisonkräfte von langen Arbeitszeiten, intransparenten Akkordregelungen und fehlender sozialer Absicherung, da sie meist als kurzfristig Beschäftigte ohne ordentliche Krankenversicherung arbeiten.

Die IG BAU fordert deshalb verbindliche Einhaltung des Mindestlohns ohne Ausnahmen, Verbesserungen bei den Wohnverhältnissen sowie konsequente staatliche Kontrollen, um Missstände zu beheben. Faire Arbeitsbedingungen seien nötig, um den Fachkräftemangel in der Landwirtschaft zu bekämpfen und sicherzustellen, dass die Menschen, die unsere Lebensmittel ernten, mit Respekt und Würde behandelt werden. Um Saisonarbeitende zu unterstützen, existieren Beratungsnetzwerke wie Faire Mobilität, die Informationen und Rechtsberatung in mehreren Sprachen bereitstellen. Die IG BAU betont zudem, dass bessere Löhne und Bedingungen nicht nur gerecht sind, sondern auch ökonomisch sinnvoll, da die Landwirtschaft auf motivierte und ausreichend viele Arbeitskräfte angewiesen ist.

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