Staatsanwaltschaft Osnabrück ermittelt gegen Kollegen aus Hannover

Die Staatsanwaltschaft Osnabrück hat eine Razzia beantragt gegen einen Kollegen. Sie verdächtigt den Staatsanwalt aus Hannover, eine internationale agierende Kokain-Bande mit Informationen versorgt und dafür Geld genommen zu haben.

Statue der römischen Göttin Justitia
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Der Fall eines mutmaßlich korrupten Staatsanwalts aus Hannover zieht offenbar immer weitere Kreise. Auf Antrag der Staatsanwaltschaft Osnabrück haben Beamte den Sitz einer IT-Firma in Celle durchsucht. Das bestätigte eine Sprecherin des niedersächsischen Justizministeriums. Nach dpa-Informationen steht die Razzia im Zusammenhang mit dem Verfahren gegen einen Staatsanwalt, der von einer international agierenden Kokain-Bande bestochen worden sein soll. 

Der 39-Jährige sitzt seit Ende Oktober in Untersuchungshaft. Zu den Hintergründen der Durchsuchung in Celle machte die Ministeriumssprecherin keine Angaben - „aus ermittlungstaktischen Gründen“, wie sie sagte.

Die Computerfirma, die unter anderem IT-Schulungen anbietet, nennt auf ihrer Internetseite unter anderem den Deutschen Bundestag und die Zentrale Polizeidirektion Hannover als ihre Kunden. Nach dpa-Informationen wurde das Unternehmen lange von einem Mann geführt, der im Oktober 2023 vom Landgericht Hannover wegen bandenmäßigen Drogenhandels zu zehn Jahren Haft verurteilt wurde. 

Die in Niedersachsen oppositionelle CDU spricht von einem „Justizskandal“.

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