Regionale Wirtschaft für Flughafen Münster-Osnabrück

Schon länger wird darüber diskutiert, ob oder in welcher Form der Flughafen Münster-Osnabrück eine Zukunft hat. Er kostet die Steuerzahler in der Region seit Jahren viel Geld. Unternehmer setzen sich jetzt für den FMO ein.

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Vertreter mehrerer Unternehmen und der Industrie- und Handelskammer in Münster halten den FMO für sehr wichtig, unter anderem als Verbindung zu Drehkreuzen wie München und Frankfurt. Der Flughafen sei besonders für international agierende Firmen ein Standortvorteil.

Große Unternehmen, wie Windmöller & Hölscher in Lengerich, zählen im Jahr 5.000 Kontakte zu Kunden. Ein persönliches Treffen sei zwar nicht immer nötig, doch ganz ohne gehe es nicht. Auch die 300 Servicetechniker seien oft darauf angewiesen, schnell zu Kunden in den Einsatz zu fliegen, denn nicht alles sei digital regelbar. Die Unternehmen würden generell prüfen, wann Flüge überhaupt ökologisch und wirtschaftlich sinnvoll seien, heißt es von der IHK Nord Westfalen.

DGB unterstützt den FMO

Der Deutsche Gewerkschaftsbund Münsterland hält ebenfalls am FMO fest. Der DGB fordert Gespräche zwischen allen Interessengruppen, um die zukünftige Ausrichtung und Nutzung des Flughafens sicherzustellen. Auch er sagt, dass viele Unternehmen mit nationaler und internationaler Ausrichtung den FMO als regionale Basis für Drehkreuze wie Frankfurt und München nutzen. Für viele Unternehmen sei er ein wichtiger Standortfaktor. Außerdem würden vom FMO etwa 3.500 Arbeitsplätze im Münsterland abhängen. Natürlich sei es auch wichtig darüber zu sprechen, den CO2-Ausstoß oder den Lärm zu verringern.

Umweltschützer gegen Regionalflughäfen

Generell halten die meisten Umweltschützer die kleineren Airports für überflüssig. Sie sind auch dagegen, dass diese mit Millionen Steuergeldern unterstützt werden. Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) fordert, jeden zweiten Regionalflughafen sofort zu schließen. Gegen den FMO spricht für ihn, dass die Passagierzahlen zu gering steigen und er extreme Verluste macht. Münster-Osnabrück und die Nachbarflughäfen Dortmund und Paderborn-Lippstadt würden sich gegenseitig „kannibalisieren“.

Antrag im Steinfurter Kreistag

Die GRÜNEN im Kreis Steinfurt haben erst im Januar einen Antrag gestellt, in dem sie ein alternatives und nachhaltiges Konzept für den FMO verlangen. Gelder für den Flughafen knüpfen sie an die Bedingung, dass die Gesellschafter aus dem Kreis einem entsprechenden Prozess zustimmen. Langfristig gesehen sind die GRÜNEN dafür, die öffentlichen Zuschüsse für den FMO zu beenden. Jeder Arbeitsplatz dort werde mit über 30.000 Euro pro Jahr aus kommunalen Geldern finanziert. Das sei ein Fass ohne Boden. Mit dem Geld wäre es unter anderem möglich, sichere Jobs zu schaffen und den Beschäftigten am FMO gute Perspektiven zu bieten.

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