Optimismus bei Jugendlichen im Münsterland

Die Mehrheit der Jugendlichen bei uns in der Region blickt zuversichtlich in die Zukunft. Am „Tag der Jugend“ berichtet Kinder- und Jugendpsychiater Romer von der Uni Münster, dass vor allem Kinder und Jugendliche mit einem stabilen sozialen Umfeld im Münsterland optimistisch sind. 

© Uni MS - Brigitte Heeke

Trotz der globalen Herausforderungen wie Klimakrise, Kriegen und Pandemien zeigt sich die Mehrheit der Kinder und Jugendlichen optimistisch. Laut Prof. Dr. Georg Romer, Experte für Kinder- und Jugendpsychiatrie an der Universität Münster, spielt ein stabiles soziales Umfeld dabei eine entscheidende Rolle. „Das Vertrauen in Freunde und Familie ist in den letzten Jahren gestiegen und trägt maßgeblich zur Zuversicht bei“, betont Romer.

Besonders erfreulich ist das wachsende politische Interesse junger Menschen. Die „Shell Jugendstudie 2024“ zeigt, dass sich erstmals über 50 Prozent der Jugendlichen regelmäßig mit politischen Themen beschäftigen. Dennoch gibt es Gruppen, die häufiger von Zukunftsängsten betroffen sind, wie nicht-heterosexuelle Jugendliche oder jene ohne stabile Eltern-Kind-Beziehungen.

Medienkonsum und Therapiechancen

Ein weiterer wichtiger Aspekt ist der Umgang mit Medien. Romer empfiehlt Eltern, den Medienkonsum ihrer Kinder im Alter von 10 bis 13 Jahren genau zu beobachten, da exzessiver Gebrauch die Gefahr der Vereinsamung erhöhen kann. Mit zunehmendem Alter sollten Eltern jedoch mehr Freiraum gewähren, da die Online-Welt für Jugendliche eine intime Sphäre darstellt.

Trotz der Herausforderungen sieht Romer Grund zur Hoffnung: „Kinder und Jugendliche verfügen über ein enormes Entwicklungspotenzial, das wir therapeutisch nutzen können.“ Allerdings weist er auf die ungleiche Verteilung von Therapieangeboten in Deutschland hin. Während Ballungsräume gut versorgt sind, herrscht in ländlichen Regionen oft ein Mangel an Psychotherapeuten.

Link zum Podcast

Weitere Meldungen