Neue Turbo-Samen aus Osnabrück?
Veröffentlicht: Freitag, 23.08.2024 11:33
Ein Osnabrücker Biotech-Betrieb forscht an einer Möglichkeit, den Düngerverbrauch zu senken – und das ohne Ertragseinbußen. Einfach ausgedrückt, werden Weizen-, Mais- und Rapssamen biologisch so vorbehandelt, dass die Pflanzen deutlich mehr Wurzeln bilden.

Sie brauchen dann weniger Dünger, um Nährstoffe aufzunehmen und das bedeutet weniger Kosten im Ackerbau und weniger Umweltbelastung. Der ressourcen- und umweltschonende Umgang mit Düngemitteln sorgt seit Jahren für Streit, nicht nur innerhalb der Europäischen Union, sondern auch in Deutschland. Erst im Juli lehnte der Bundesrat die vom Bundeskabinett beschlossenen Änderungen am Düngegesetz ab. Die Deutsche Bundesstiftung Umwelt mit Sitz in Osnabrück fördert das vom Osnabrücker Biotech-Betrieb SeedForward entwickelte Verfahren mit rund 432.000 Euro.
Erfolgsformel: Dünger sparen, Geld sparen, Umwelt entlasten
Die Erfolgsformel für die DBU ist die Zielsetzung: Gleichbleibende Erträge bei reduziertem Düngemitteleinsatz, ohne die Ernährungssicherheit zu gefährden. Die Methode schont Wasser und Boden – und auch die Geldbeutel von Bäuerinnen und Bauern, weil sie weniger Dünger brauchen. „Die derzeitigen Feldversuche sind vielversprechend und können ein wichtiger Schritt zu einer nachhaltigen und regenerativen Agrarwirtschaft sein – mit völlig ungeahnten Potentialen nicht nur in Deutschland,“ heißt es aus Osnabrück.
Ziel des Projekts: Ersparnis von 10 bis 20 Prozent
Bei den aktuellen Feldversuchen dreht sich alles um Brotweizen, Mais und Raps. Künftig kommen dafür auch Zuckerrüben, Leguminosen und Gemüse in Frage. Bei Brotweizen, Mais und Raps werden bundesweit im Durchschnitt pro Hektar derzeit rund 200 Kilogramm Stickstoff ausgebracht. Ziel des Projekts ist eine Ersparnis von 10 bis 20 Prozent.