Kritik an Impfungen in Krankenhäusern der Mathias-Stiftung

Die Reihenfolge der Corona-Impfungen ist genau geregelt: Die es am nötigsten brauchen, werden zuerst geimpft. Gleichzeitig hören wir zum Beispiel von Bürgermeistern, Landräten und sogar einem Bischof, dass sie vorzeitig geimpft wurden. Auch die Mathias-Stiftung in Rheine steht in der Kritik, weil die Vorstände sich haben impfen lassen.

© RADIO RST

Wir haben bei der Mathias-Stiftung nachgefragt und dort heißt es: Wir haben so gehandelt, wie wir geglaubt haben, dass es richtig ist. Die Stiftung hat für die Hälfte ihres Personals in den Krankenhäusern in Rheine und Ibbenbüren Impfdosen erhalten. Das sind deutlich mehr als die impfwilligen Mitarbeiter*innen, die jetzt schon an der Reihe sind. Die Stiftung hat daraufhin alle Mitarbeiter*innen der Gruppe eins geimpft und hat dann - streng nach Impfordnung - andere Gruppen innerhalb der Kliniken geimpft. Das sind zum Beispiel Mitarbeiter*innen in der Apotheke oder in den Laboren. Relativ weit hinten waren auch die Vorstände auf der Liste.

Man sei davon ausgegangen, dass die Impfdosen für das Klinikpersonal bestimmt sind. Schließlich sei das Ziel, den Betrieb in den Krankenhäusern zu sichern. Die Mathias-Stiftung erwartet jetzt eine Klarstellung des NRW-Gesundheitsministeriums, ob ihr Verhalten korrekt gewesen ist. Sollte das nicht der Fall sein, stellt sich nach Ansicht der Stiftung die Frage, warum überhaupt so viele Impfdosen geliefert wurden.


Wohin mit übriggebliebenen Impfstoff?

Die Impfverordnung sagt nichts darüber, was mit übriggebliebenem Impfstoff zu geschehen hat. Sicher ist nur: Der Impfstoff ist nicht lange haltbar. Auf diese Weise sind schon einige Landräte oder Bürgermeister an eine vorzeitige Impfung gekommen. "Besser verimpfen als verschwenden" ist der Gedanke dahinter. Um den Impfstoff nicht willkürlich zu vergeben, hat der Kreis Steinfurt eine Liste von Mitarbeiter*innen von Rettungsdiensten und Hospizen, die zur ersten Gruppe gehören. Sie haben alle nötigen Papiere schon ausgefüllt und griffbereit und werden in das Impfzentrum am Flughafen Münster-Osnabrück gefrufen, wenn Impfdosen übrig bleiben.

Weitere Meldungen