Innenstädte in der Krise

Nicht alle Städte im Münsterland sind wieder auf Vorkrisenniveau angekommen. Zu diesem Ergebnis kommt die Industrie- und Handelskammer Nord Westfalen in Münster nach Passant:innenzählungen in 32 Städten im Münsterland und der Emscher-Lippe-Region.

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Danach liegt Rheine auf Platz zwei hinter Bocholt, mit 1.745 Menschen im Bereich Emsstraße. 2020 und 2022 waren besondere Rückgänge zu verzeichnen, vor allem durch Corona-Pandemie und steigende Inflation. Auch heute halten sich Kundinnen und Kunden weiter beim Konsum zurück und der Onlinehandel gewinnt an Bedeutung.

Innenstädte regelmäßig im Fokus

Seit 2014 erhebt die IHK alle zwei Jahre die Passant:innenfrequenzen, um langfristige Trends zur Anziehungskraft der Innenstädte zu ermitteln. „Der Handel bleibt ein wichtiger Frequenzbringer, aber er ist nicht der einzige,“ heißt es aus Münster: Hinzu kämen Gastronomie, Dienstleistung, Kultur und Freizeit. Wichtig sei Atmosphäre, Aufenthaltsqualität und ein attraktiver Mix verschiedener Angebote und Nutzungen. Gerade Mittelzentren punkten mit schneller Erreichbarkeit, kurzen Wegen und einem vielfältigen Angebot.

Veränderung bringt Frequenz

Als Beispiel dafür, wie sich ein neuer Nutzungsmix positiv auswirkt, nennt die IHK Vreden in der Kategorie der Mittelzentren bis 30.000 Einwohner. Die Stadt hat unter anderem auf mehr Gastronomie gesetzt. Das klare Ziel: Mehr Freizeitqualität. Die Wüllener Straße liegt bei den Besucherinnen und Besuchern seitdem deutlich über dem Mittelwert der Messungen seit 2014. Außerdem hat die Stadt seit 2021 den Leerstand in der Innenstadt konsequent reduziert und dazu auch das „Sofortprogramm zur Stärkung unserer Innenstädte und Zentren in Nordrhein-Westfalen“ des Landes genutzt.

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