Hochwasser geht zurück

Das Hochwasser zieht sich zurück. Am Ems-Pegel in Greven fällt das Wasser zusehends und ist noch knapp sieben Meter 15 hoch, etwa einen halben Meter über Meldestufe zwei. Heute Morgen war es noch gut einen halben Meter höher.

© Stadt Emsdetten

Der Kreis Steinfurt geht zeitnah auf die Städte und Gemeinden zu, um über das Hochwasser zu sprechen. Dem Amt für Bevölkerungsschutz geht es darum, welche Lehren aus den Erfahrungen der letzten Tage zu ziehen sind und was für Aufgaben sich daraus ableiten lassen. Einen Termin gibt es noch nicht, hieß es beim Kreis Steinfurt – für eine Bewertung sei es noch zu früh.

Erste Absperrungen in Emsdetten aufgehoben

Auch die Hochwasserlage in Emsdetten entspannt sich zunehmend. Erste Absperrungen sind aufgehoben, die Absperrmaterialen bleiben vorsichtshalber noch bis ins Neue Jahr vor Ort und in Reichweite. Auch die Sandsäcke bleiben liegen. Im Januar beginnt die Stadt Emsdetten mit den Aufräumarbeiten und bietet auch Bürgerinnen und Bürgern Möglichkeiten, benutzte Sandsäcke zu entsorgen. In diesem Zusammenhang weist die Stadtverwaltung darauf hin, dass Sand, der mit Emswasser in Kontakt gekommen ist, nicht als Spielsand für Kinder geeignet ist. Die aktuell bestehenden Absperrungen sind weiter einzuhalten.

Hochwasser-Messstelle in Rheine ausgefallen

Auch in Rheine geht das Hochwasser zurück. Der aktuelle Pegelstand für Rheine läßt sich nach Auskunft des Wasser- und Schifffahrtsamtes nicht messen, weil die digitale Anlage ausgefallen und die Messstelle überflutet ist. Eine Reparatur ist so schnell wie möglich geplant. Bis dahin helfen die Pegelstände in Greven, die mit etwa 20-stündiger Verzögerung auch für Rheine zutreffen. Für das kommende Wochenende ist unbeständiges Wetter gemeldet, es ist also mit weiteren Niederschlägen zu rechnen. Die Auswirkungen auf das Hochwasser werden deshalb weiter sehr genau beobachtet.

THW zieht aus Telgte ab

Mit stark sinkenden Pegelständen der Ems lässt auch in Telgte die Anspannung nach. Die Kräfte vom Technischen Hilfswerk, die an strategisch wichtigen Stellen Wasser abgepumpt hatten, sind jetzt andernorts im Einsatz, wo sie noch dringender gebraucht werden. Fachleute haben sich gestern die beiden Deiche bei Rölver und in Vechtrup angesehen und für gut befunden.

Am höchsten steht es noch in der Niedergrafschaft

Nicht nur an der Ems - auch an Vechte und Dinkel entspannt sich die Hochwasserlage. Wie vorhergesagt, haben die Pegel der Vechte in Neuenhaus und in Ohne sowie der Dinkel in Lage mittlerweile allesamt die erste Meldestufe unterschritten. Am längsten dauert es noch in Emlichheim und Laar, bis das Wasser unter die Meldestufe zwei gesunken ist. Besondere Aufmerksamkeit gilt weiter der Standsicherheit von Deichen und Wallanlagen in der Grafschaft Bentheim, denn die sind völlig durchweicht und es ist jederzeit möglich, dass Deiche nachgeben. Die bisherigen Sicherungsmaßnahmen haben sich als wirksam erwiesen. Gestern Nachmittag und am Abend, beispielsweise, drohte in Nordhorn der Süd-Nord-Kanal an der Schleuse I zu brechen. Feuerwehrleute haben den Bereich mit 7.500 Sandsäcken abgesichert und so Schlimmeres verhindert.

Lingen: Rund 10.000 Sandsäcke pro Tag

Die Stadt Lingen hat in den Emslandhallen eine weitere Sandabfüllanlage in Betrieb genommen. Feuerwehr, Technisches Hilfswerk und Mitarbeitende vom Bauhof füllen seit Weihnachten rund 10.000 Sandsäcke pro Tag. Um aufgeweichte Dämme zu sichern, werden immer noch tausende benötigt. Auch für Menschen aus der Nachbarschaft stehen welche bereit.

Rettungskräfte im Landkreis Osnabrück vor allem über die Feiertage gefordert

Die Rettungskräfte im Landkreis Osnabrück hatten seit dem 23. Dezember an die 170 Hochwasser-Einsätze, mehr als 50 davon an Heiligabend. Ein Feuerwehrmann wurde so schwer verletzt, dass er im Krankenhaus behandelt wird. Gestern noch (Do., 28.12.) waren rund 160 Kräfte mit gut 30 Fahrzeugen der Kreisfeuerwehrbereitschaft Süd in Meppen im Einsatz, um zum Schutz des Ortsteils Esterfeld einen Deich zu sichern und einen zweiten Sicherungsdeich aufzubauen. Morgen (Sa., 30.12.) brechen weitere Kräfte der Kreisfeuerwehrbereitschaft Nord zu Arbeiten ins Emsland auf. Dazu wurden Einheiten des Technischen Hilfswerks (THW), der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) und des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) überörtlich eingesetzt.

Erstmal kein weiteres Hochwasser zu erwarten

Für das anstehende Wochenende werden keine starken Regenfälle erwartet – und damit auch kein weiteres Hochwasser. Viele Einsatzkräfte, die teilweise schon seit fast einer Woche im Dauereinsatz sind, wird das freuen.

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