Grundwasser in Deutschland: Die neue Knappheit
Veröffentlicht: Montag, 23.06.2025 06:31
Wasser war für viele Menschen in Deutschland lange selbstverständlich. Doch eine neue Studie zeigt: Grundwasser wird auch bei uns knapp – und das betrifft nicht nur trockene Regionen, sondern immer mehr Landkreise im ganzen Land, auch im Kreis Steinfurt.

Was ist Grundwasserstress?
Grundwasserstress bedeutet, dass mehr Wasser aus dem Boden gepumpt wird, als durch Regen und andere natürliche Prozesse nachkommt. Die Studie vom Institut für sozial-ökologische Forschung (ISOE) im Auftrag des BUND hat das für alle Landkreise in Deutschland untersucht. Das Ergebnis: In jedem zweiten Landkreis ist das Grundwasser schon jetzt unter Druck.
Warum ist das ein Problem?
Mehr als zwei Drittel unseres Trinkwassers stammt aus Grundwasser. Es versorgt nicht nur Haushalte, sondern auch die Landwirtschaft, die Industrie und die Natur. Wenn zu viel entnommen wird, sinken die Grundwasserstände – mit Folgen für Flüsse, Wälder und Felder. Dazu kommen neue Herausforderungen: längere Trockenperioden, mehr Hitzetage, steigender Wasserbedarf in Haushalten und Betrieben.
Wie sieht es im Kreis Steinfurt aus?
Auch im Kreis Steinfurt, zum Beispiel in Orten wie Emsdetten, Ibbenbüren oder Steinfurt selbst, ist das Thema angekommen. Die Studie zeigt: Hier wird teils mehr Grundwasser entnommen, als langfristig nachkommt. Vor allem in trockenen Jahren wird das Problem sichtbar – dann sinken die Grundwasserstände besonders schnell.
Was sind die Ursachen?
- Steigende Entnahmen durch Haushalte, Landwirtschaft und Industrie
- Klimawandel: Weniger Regen und mehr Verdunstung
- Neue Großverbraucher wie Rechenzentren oder Fabriken
Was kann man tun?
Die Forscher*innen empfehlen:
- Nutzungen priorisieren: Trinkwasser zuerst, dann Landwirtschaft und Industrie
- Alternative Wasserquellen nutzen, wie Regenwasser
- Wassersparen – überall, wo es geht
- Bessere Daten und Kontrolle, wer wie viel Wasser entnimmt
Fazit
Grundwasserstress ist längst kein Randproblem mehr. Auch im Kreis Steinfurt merken es immer mehr Menschen: Wasser ist nicht unendlich. Damit es auch in Zukunft für alle reicht, braucht es neue Ideen und einen bewussteren Umgang – in der Politik, in der Wirtschaft und bei uns zu Hause.