Feuerteufel von Eschendorf

Jugend-Gefängnis für knapp 30 Brandstiftungen

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Der Feuerteufel von Rheine-Eschendorf kommt für drei Jahre und neun Monate in ein Jugend-Gefängnis. Der heute 22-Jährige hat den Großteil der Serie von Brandstiftungen vor dem Amtsgericht Rheine zugegeben. Insgesamt hat er einen Schaden von gut einer Million Euro angerichtet Die Richter haben ihn nach Jugendstrafrecht verurteilt, weil er die Taten als Heranwachsender begangen hat.

Brandstiftung als Ventil für familiäre Probleme

Die Angst ging um in Rheine-Eschendorf und die Polizei geriet mehr und mehr unter Druck. Seit Sommer 2017 hatte der junge Mann immer wieder gezündelt, wenn es ihm schlecht ging. Zuhause gab es Probleme: Der Stiefvater an Krebs erkrankt, er selbst ohne die Vertrauensperson und voller neuer Aufgaben zuhause, die Geschwister aufmüpfig. Die Brände hätten geholfen, Stress abzubauen, sagte der 22-Jährige vor Gericht. Schuppen, Stallungen, Carports, Autos, Mülltonnen, Keller, Autoreifen, ein Wohnwagen, ein Gefahrguttransporter mit Salpetersäure - nichts war vor dem Feuerteufel von Eschendorf sicher.

Brände als Feuerwehrmann selbst mit gelöscht

Er war Mitglied der freiwilligen Feuerwehr und zum Teil selbst dabei, wenn es darum ging, die Brände zu löschen, die er gelegt hatte. Insgesamt 30 hat die Staatsanwaltschaft ihm vorgeworfen, für 28 wurde es jetzt verurteilt. Schwere Brandstiftung in Tateinheit mit Brandstiftung, versuchte schwere Brandstiftung in Tateinheit mit Sachbeschädigung,

Brandstiftung in 16 Fällen, darunter ein Versuch, Sachbeschädigung in 12 Fällen, darunter ebenfalls ein Versuch - die Liste ist lang.

Mehr als 1 Million Euro Schaden

Allein 100.000 Euro Schaden entstanden, als er im Dezember das Vereinsheim des Hundesportvereins in Rheine-Rodde in Brand setzte. Es ist erst seit wenigen Wochen soweit wieder hergerichtet, dass die Hundesportler es wieder nutzen können. Es war die letzte Tat des 22-Jährigen und seine Festnahme ein Zufallstreffer: Er war nochmal an den Brandort zurück gekehrt und einem Zeugen fiel sein Auto auf. Außerdem hatte er Brandbeschleuniger dabei.

Urteil nach Jugendstrafrecht

Dafür, dass er einen ganzen Stadtteil anderthalb Jahre in Angst und Schrecken verursacht hat, mutet das Urteil milde an. Die Richter werteten sein Geständnnis als strafmildernd und verurteilten ihn nach Jugendstrafrecht, weil er die Taten noch als Heranwachsender begangen hat.

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