Eltern fordern Plan für das Schuljahr 2020/21

Eltern in der RADIO RST-Region haben eine Online-Petition gestartet, die sie an das NRW-Schulministerium richten. Die Forderung: Ein konkretes Konzept für das kommende Schuljahr.

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Seit Mitte März ist in Sachen Schule in der RADIO RST-Region wegen Corona alles anders. Am Anfang haben sich viele Schüler vielleicht noch über die verfrühten Osterferien gefreut. Mittlerweile ist die Situation in vielen Familien angespannt. Für die verschiedenen Schulformen gibt es verschiedene Lösungen: Einige Kinder gehen regelmäßig in die Schule, andere gehen bis zu den Sommerferien maximal an drei Tagen zur Schule. Einen einheitlichen Plan gibt es nicht. Eltern der drei Gymnasien und der Gesamtschule in Rheine fordern deshalb vom NRW-Schulministerium in einer Online-Petition einen Masterplan für die Zeit nach den Sommerferien. Anja Primus aus Salzbergen gehört zu der Eltern-Initiative. Sie hat zwei betroffene Kinder und aus ihrer Sicht fehlen nachvollziehbare Konzepte.

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Anja Primus sagt: Die Lehrer ihrer Kinder wiederholen gerade das, was die Schüler schon im Unterricht hatten. Sie befürchtet, dass es im nächsten Schuljahr stressig wird, den Stoff nachzuholen. Damit es mit dem Lernen klappt, fordern Eltern einheitliche Voraussetzungen für alle: Tablets oder Computer und die gleichen Programme und Apps.

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Heinz Bauer ist Schulpflegschaftsvorsitzender an der Kardinal-von-Galen-Schule in Nordwalde. Er hat schon vor einigen Wochen einen Brief an NRW-Schulministerin Gebauer geschrieben. Er sagt: Viele Eltern sind irritiert von den Aussagen des Schulministeriums.

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Viele Lehrerinnen und Lehrer in der RADIO RST-Region arbeiten gerade am Limit und versuchen, dass der Unterricht einigermaßen gut klappt. Oliver Meer ist Schulleiter am Gymnasium Dionysianum in Rheine. Er freut sich darauf, wenn irgendwann, nach Corona, alles wieder normal läuft.

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Ministerium für Schule und Bildung nimmt Stellung

Auf RADIO RST-Anfrage hieß es aus dem NRW-Schulministerium zu den Forderungen der Eltern:

Die Coronavirus-Pandemie ist geprägt durch stetig neue Entwicklungen und Veränderungen, die eine schnelle Reaktion aller Entscheidungsträger erfordern. Für das Schul- und Bildungsministerium steht bei allen Entscheidungen an erster Stelle, für Lehrkräfte, Schüler und Eltern die bestmöglichen Lösungen zu finden und dabei die verschiedenen Interessen und den Infektionsschutz in Einklang zu bringen. Dabei steht sowohl die Gesundheit aller Beteiligten im Vordergrund als auch das Recht der Schülerinnen und Schüler auf eine qualitätsvolle und gute Schulbildung sowie den Erwerb ihrer Abschlüsse.
Das Schulministerium arbeitet seit Wochen mit Hochdruck an allen dringlichen Fragen und hält die Schulen über neue Regelungen und Weiterentwicklungen schnellstmöglich auf dem Laufendem. Parallel wird auch die Öffentlichkeit informiert, und damit auch eine Vielzahl von Eltern, Großeltern sowie Schülerinnen und Schüler, die ebenfalls einen Anspruch darauf haben, zuverlässig informiert zu werden.
Das Schulministerium erarbeitet bereits jetzt mögliche Szenarien für das kommende Schuljahr. Ziel des Ministeriums für Schule und Bildung ist die Wiederaufnahme eines normalen Regelbetriebs zum Schuljahr 2020/2021. Die Corona-Pandemie erschwert derzeit in allen Lebensbereichen eine langfristige Planung. In nunmehr über 20 Mails seit Ausbruch der Pandemie wurden die Schulen über jeden einzelnen Schritt detailliert informiert, sobald die Entscheidungen getroffen wurden. Staatssekretär Mathias Richter hat diese Mails wiederholt genutzt, um auch im Namen von Schul- und Bildungsministerin Yvonne Gebauer den Schulleitungen und Lehrkräften für ihren außerordentlichen Einsatz und ihre Tatkraft zu danken.
Dass den Schulen derzeit viel abverlangt wird, steht außer Frage. Das Schulministerium bietet vielfältige Unterstützung, wo immer es möglich ist. Zudem hat das Ministerium für Schule und Bildung alle wesentlichen Maßnahmen in vielen Gesprächen mit den Lehrerverbänden, Elternvertretungen und Gewerkschaften abgestimmt.

Online-Petition Masterplan Schulöffnung für das kommende Schuljahr 2020/2021

Wir wünschen uns einen Dialog und eine öffentliche Diskussion in und mit der Politik - insbesondere mit dem Landtag. Wir hoffen, dass wir die 29.000 notwendigen Unterscheriften bekommen, damit die Petition im Ausschuss behandelt werden muss und wir gehört werden. Wir wollen uns Gehör verschaffen, um das Ministerium zum Handeln zu bewegen.

Anja Primus, stellvertretende Schulpflegschaftsvorsitzende,

Gymnasium Dionysianum, Rheine


Die Petition läuft noch bis zum 04. Juni. Hier geht es zur Petition.


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