Einführung der elektronischen Patientenakte
Veröffentlicht: Dienstag, 29.04.2025 07:24
Die elektronische Patientenakte (ePA) wird ab heute schrittweise deutschlandweit eingeführt. Das Münsterland war Modellregion und wir ziehen eine erste Bilanz.

Arztpraxen im Münsterland haben die elektronische Patientenakte (ePA) getestet und berichten von positiven Erfahrungen. Ein großer Vorteil ist die Übersicht über die Medikamente des Patientinnen und Patienten, die Wechselwirkungen leichter vermeidbar macht. Die kassenärztliche Vereinigung begrüßt, dass der bundesweite Start der ePA für die Praxen ab heute stufenweise und zunächst freiwillig erfolgt.
„Die Pilotierungsphase hat sehr deutlich gezeigt, welchen Mehrwert die elektronische Patientenakte im Praxis-Alltag einmal haben kann. Das haben unsere Modellpraxen unisono zurückgemeldet. Wie bei der Einführung einer digitalen Massenanwendung zu erwarten war, gilt es allerdings noch einige Herausforderungen zu meistern. Stand heute hat die ePA noch nicht den dafür nötigen Reifegrad erreicht. Eine sofortige Nutzungsverpflichtung hätte zu großen Akzeptanzproblemen geführt. Daher ist die stufenweise Einführung der richtige Weg“, sagt Anke Richter-Scheer, stellvertretende Vorstandsvorsitzende der KVWL.
Herausforderungen und Kritikpunkte
Trotz der Vorteile gibt es technische Probleme. Patientinnen und Patienten waren teilweise nicht in der Lage, den Zugriff auf ihre Akte freizugeben. Ärztinnen und Ärzte klagen über lange Ladezeiten. Zudem ist die parallele Nutzung von Praxisverwaltungssystem und ePA oft nicht möglich. Die verpflichtende Einführung der ePA für Arztpraxen ist erst für Oktober 2025 geplant.