Deutsche Umwelthilfe fordert klare Regeln gegen Gehwegparken
Veröffentlicht: Mittwoch, 05.11.2025 09:43
Die Deutsche Umwelt-Hilfe kritisiert, dass viele Städte in Deutschland beim Gehweg-Parken zu wenig durchgreifen. Osnabrück zum Beispiel ahndet Falschparken auf Gehwegen grundsätzlich. Viele andere Städte, etwa Münster, treffen Einzelfall-Entscheidungen.

Die Deutsche Umwelt-Hilfe (DUH) kritisiert, dass in vielen deutschen Städten Gehwegparken oft geduldet wird – und das meist ohne Konsequenzen. Eine Umfrage unter 105 Städten zeigt, dass nur rund ein Drittel Gehwegparken grundsätzlich nicht toleriert. Besonders betroffen sind Menschen, die auf Rollator, Rollstuhl oder Kinderwagen angewiesen sind. Laut DUH behindert das rechtswidrige Parken auf Bürgersteigen ihre Mobilität erheblich.
In Niedersachsen ahnden lediglich zwei der acht Großstädte – Osnabrück und Salzgitter – Gehwegparken konsequent. In Osnabrück werden Fahrzeuge abgeschleppt, wenn der Gehweg für Rollstuhlfahrer oder Eltern mit Kinderwagen unpassierbar wird. Dennoch gibt es auch hier Ausnahmen, die Gehwegparken unter bestimmten Bedingungen erlauben. Andere Städte, wie Münster, entscheiden im Einzelfall, was dazu führt, dass selbst komplett zugeparkte Gehwege geduldet werden können.
Forderungen der DUH und Positivbeispiele
Die DUH fordert klare Regeln und eine systematische Ahndung von Gehwegparken. Laut Straßenverkehrsordnung ist das Parken auf Gehwegen grundsätzlich verboten, es sei denn, entsprechende Verkehrsschilder oder Markierungen erlauben es. Fachleute empfehlen eine Mindestbreite von 2,50 Metern für Gehwege, doch viele Städte ignorieren diese Vorgabe.
Einige Städte tolerieren sogar extrem schmale Restgehwegbreiten: Jena akzeptiert laut DUH eine Breite von nur 50 Zentimetern, Lübeck 90 Zentimeter und Braunschweig sowie Paderborn 1 Meter. Als Positivbeispiel wird Berlin genannt, wo Gehwegparken konsequent geahndet und Fahrzeuge abgeschleppt werden.


