Bezirksregierung Münster wird „Welcome Place“

Die Bezirksregierung Münster setzt ein klares Zeichen gegen Hass und Ausgrenzung: Sie wird Teil der Initiative „Welcomeplaces“. Damit öffnet die Behörde ihre Türen als Schutzort für Menschen, die in akuter Bedrängnis sind.

© Oliver Werner

Klarer Standpunkt gegen Judenhass

Seit dem Terrorangriff der Hamas auf Israel im Oktober 2023 hat antisemitische Gewalt in Deutschland deutlich zugenommen. Jüdinnen und Juden werden beschimpft, bedroht oder sogar angegriffen. „Wir können nicht der Ermordeten, Gequälten, Gefolterten und Entrechteten des Jahres 1938 gedenken, ohne zugleich konsequent für jüdisches Leben heute einzustehen“, sagte Andreas Bothe.

Idee aus Berlin: Schutzorte für alle

Die Idee zu den „Welcomeplaces“ stammt von der Berliner Kantorin Avitall Gerstetter. Sie möchte ein sichtbares Netzwerk von Orten schaffen, an die sich Bedrängte wenden können – egal ob Geschäft, Kanzlei, Praxis oder öffentliche Einrichtung. Ein Schild an der Tür zeigt: Hier gibt es Schutz, und im Notfall wird Hilfe gerufen – meist direkt die Polizei.

App soll sichere Orte zeigen

Langfristig soll daraus ein deutschlandweites Netzwerk entstehen, das mit einer App gekoppelt ist. Menschen in Gefahr können dann einfach den nächsten „Welcome Place“ in ihrer Nähe finden. Das gilt nicht nur für Jüdinnen und Juden, sondern für alle, die von Hass, Diskriminierung oder Gewalt betroffen sind.

Plakette wird am 20. November angebracht

Am 20. November 2025 kommt Avitall Gerstetter nach Münster, um die „Welcomeplace“-Plakette persönlich am Dienstgebäude der Bezirksregierung am Domplatz anzubringen. Begleitet wird die Feierstunde von einem kleinen Konzert der Künstlerin.

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