Corona-Krise: Weitere Maßnahmen der NRW-Landesregierung
Veröffentlicht: Dienstag, 17.03.2020 13:57
In der Corona-Krise plant die NRW-Landesregierung weitere Maßnahmen. Bisher gibt es zwölf Todesfälle in NRW. Spielplätze werden geschlossen. Restaurants schließen um 15 Uhr.

Die NRW-Landesregierung hat in der Corona-Krise neue Maßnahmen beschlossen. Ab heute sind Bars, Clubs, Diskotheken, Theater, Opern, Konzerthäuser, Museen, Freizeit- und Tierparks, Sportanlagen, Schwimm- und Spaßbädern, sowie Fitnessstudios geschlossen. Auch Spiel- und Bolzplätze werden gesperrt. Restaurants schließen bereits um 15 Uhr. Banken, Supermärkte, Tankstellen und Apotheken bleiben geöffnet. Auch Drogerien öffnen weiterhin. Supermärkte und Apotheken haben bis auf Weiteres die Möglichkeit auch sonntags von 13 bis 18 Uhr zu öffnen. Der Zutritt zu Einrichtungshäusern und Einkaufszentren ist nur zur Deckung des dringenden Bedarfs unter strengen Auflagen erlaubt – nicht zuletzt auch um zu vermeiden, dass sich Schülerinnen und Schüler dort in Gruppen treffen.
Urlaubsabbruch auch in NRW
Nicht nur Fernreisende, sondern auch Urlauber in Nordrhein-Westfalen werden wegen der Corona-Pandemie laut Ministerpräsident Laschet (CDU) aufgefordert, ihren Urlaub abbzubrechen. Wenn Hotels und Pensionen ab Mittwoch grundsätzlich keine touristischen Übernachtungen mehr erlauben dürften, müssten auch die Gäste hier ihren Ferienaufenthalt beenden, sagte Laschet am Dienstag in Düsseldorf. Die Situation in Feriengebieten wie dem Sauerland sei dabei nicht anders zu bewerten als die Lage auf den Inseln. In Deutschland wurden alle Nord- und Ostseeinseln sowie die Halligen in der Nordsee bereits für Touristen abgeriegelt.
Laschet: Lage ist dramatisch
Ministerpräsident Laschet sagte, die Coronalage im Land sei "nicht nur dynamisch, sondern dramatisch". Er betonte: "Es geht um Leben und Tod - so einfach ist das. Und so schlimm." Sein eindringlicher Appell sei daher: "Bleiben Sie zu Hause." Nur so helfe man, das Virus einzudämmen.
In NRW ist das Coronavirus weiter auf dem Vormarsch: Die Zahl der landesweit bestätigten Infektionen ist von mehr als 2700 am Vortag auf 3060 am Dienstag (Stand: 10.00 Uhr) gestiegen. Nach Angaben des NRW-Gesundheitsministeriums von Dienstag ist der Kreis Heinsberg mit rund 710 Nachweisen (Vortag 690) und sechs Todesfällen besonders betroffen. Landesweit stieg die Zahl der Coronavirus-Todesfälle in NRW auf zwölf. Die Todesopfer seien alle „schwer vorerkrankte Menschen“ in hohem Lebensalter gewesen, sagte Gesundheitsminister Laumann (CDU) aus Hörstel. Stadt und Städteregion Aachen meldeten am Dienstag die ersten Todesfälle. Dabei handelt es sich um zwei Männer, um die 80 Jahre alt, die beide vorerkrankt waren.
Land stellt Geld zur Verfügung
Das Land NRW stellt 150 Millionen Euro Soforthilfen im Kampf gegen das Virus bereit. Das Geld helfe laut Landesregierung unter anderem, mehr Beatmungsplätze in Krankenhäusern und mehr Schutzkleidung zu beschaffen.
Kontrollen an den Grenzen
Die Grenzen zu den Niederlanden und Belgien werden nicht geschlossen, sondern nur verstärkt kontrolliert. Es sei wichtig, insbesondere den Lieferverkehr nicht zu behindern, begründete die Landesregierung. Ohnehin nicht notwendige Reisen ins Ausland sind nach dem Willen der Bundeskanzlerin nicht erlaubt.