Blindgänger in Osnabrück: Evakuierung im Lokviertel
Veröffentlicht: Dienstag, 01.07.2025 06:00
In Osnabrück ist heute die nächste große Evakuierung. Grund ist ein Blindgänger aus dem Zweiten Weltkrieg im Lokviertel. 20.000 Menschen verlassen bis spätestens 15 Uhr ihre Häuser, Wohnungen und Arbeitsplätze. Auch der Hauptbahnhof Osnabrück ist betroffen.

Heute steht Osnabrück erneut vor einer groß angelegten Evakuierung. Grund ist ein Blindgänger aus dem Zweiten Weltkrieg, der bei Bauarbeiten im Lokviertel entdeckt wurde. Bis spätestens 15 Uhr verlassen knapp 20.000 Menschen den Evakuierungsbereich. Betroffen sind auch der Hauptbahnhof Osnabrück sowie die Krankenhäuser Niels-Stensen-Kliniken Marienhospital und das Christliche Kinderhospital.
Evakuierungszentrum und Bahnverkehr
Für die betroffenen Anwohnerinnen und Anwohner wird am Nachmittag ein Evakuierungszentrum im Gymnasium in der Wüste eingerichtet. Zudem wird es zu Einschränkungen im Bahnverkehr kommen, da der Hauptbahnhof im Evakuierungsgebiet liegt. Reisende sollten sich rechtzeitig über alternative Verbindungen informieren.
Hauptbahnhof wird gesperrt
Ab 15:00 Uhr halten keine Züge mehr am Hauptbahnhof der Stadt. Ab 17:00 Uhr ist auch die Durchfahrt gesperrt. Die Deutsche Bahn teilte mit, dass die Sperrung voraussichtlich bis mindestens 18:00 Uhr andauern wird. Betroffen sind sowohl Fern- als auch Regionalzüge.
- ICE- und IC-Züge zwischen Hamburg und dem Ruhrgebiet werden ab 16:30 Uhr umgeleitet.
- Verspätungen von etwa 30 Minuten sind zu erwarten.
- Die Halte in Bremen, Osnabrück, Münster und Recklinghausen entfallen.
- Alternativen:
- Für Bremen: Bahnhöfe in Hannover und Hamburg.
- Für Münster: Bahnhöfe in Düsseldorf, Duisburg, Essen und Gelsenkirchen.
- Von dort fahren Regionalzüge oder andere Fernzug-Linien.
- RE9 Osnabrück – Bremerhaven:
- Ersatzbusse zwischen Osnabrück Hauptbahnhof und Bohmte.
- RE62 Löhne – Osnabrück – Rheine:
- Kein Halt in Osnabrück Hauptbahnhof ab 15:00 Uhr.
- Ab 17:00 Uhr sind Verspätungen und Ausfälle möglich.
- Gegebenenfalls werden Ersatzbusse eingesetzt.
Häufung von Entschärfungen im Lokviertel
Das Lokviertel ist kein unbekannter Ort für Bombenfunde: Bereits vor zwei Wochen wurde dort eine 500-Kilogramm-Bombe entschärft, was eine Evakuierung von 11.000 Menschen zur Folge hatte. Auch in den Monaten November, Februar und April wurden dort Blindgänger entdeckt und entschärft. Das Gelände des ehemaligen Güterbahnhofs, auf dem ein neues Stadtviertel entsteht, gilt als besonders belastet. Osnabrück zählt laut Stadtverwaltung zu den Städten mit den meisten Blindgänger-Entschärfungen in Deutschland.