Bahnstreik

Der Streik der Lokführergewerkschaft GdL wird ab heute (Do., 07.12.) Abend den Großteil des Bahnverkehrs zum Erliegen bringen. Die Deutsche Bahn hat einen Notfahrplan aufgestellt und lässt ab 22 Uhr nur jeden fünften Zug fahren. Auch der Fahrplan im Regionalverkehr ist massiv ausgedünnt.

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Besonders dürfte sich das morgens und früh-abends im Berufsverkehr auswirken. Auch wenn Insider damit rechnen, dass die Leute sich auf den Streik eingestellt haben, ist morgen wenig so, wie an Tagen ohne Streik. Wer nicht auf andere Verkehrsmittel umgestiegen ist, braucht Zeit. Nach den Erfahrungen der letzten Streiks wird es kaum Gedränge auf den Bahnsteigen geben. Die, die auf den Zug angewiesen sind, füllen dann die wenigen Züge, die fahren. Das betrifft nicht nur die Bahn selbst, sondern auch private Unternehmen wie Westfalenbahn, National Express oder Eurobahn, bei denen nicht gestreikt wird.

National Express rechnet mit vollen Zügen

National Express, etwa, rechnet mit sehr vollen RRX-Zügen. "Wir bringen alles auf die Schiene, was fährt," hieß es dort auf RADIO RST-Nachfrage. Wo es geht oder nötig wird, bedeute das auch längere Züge. Gleichzeitig sei klar, dass die Leute "alternativ umsteigen" - das mache Prognosen schwierig.

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Eurobahn im Dialog mit DB-Netz

Die Eurobahn bleibt auf kurzem Draht mit dem Netzbetreiber der Bahn und den anderen Unternehmen verbunden, hieß es dort. Solange keine Stellwerke durch den Streik ausfallen oder Züge auf offener Strecke abgestellt werden, seien keine Auswirkungen auf den Regelbetrieb zu erwarten. Ob es dazu kommt - "da sind wir außen vor," sagte uns ein Sprecher. Im Fall der Fälle werde es Ersatzverkehr mit Bussen geben.

Westfalenbahn plant erstmal keine längeren Züge

Die Westfalenbahn hatte beim letzten Bahnstreik Probleme vor allem im Emslandnetz, war dort zu erfahren. Ob sich das wiederholt - schwer zu sagen. Längere Züge seien jedenfalls erstmal nicht geplant, solange nicht feststehe, auf welchen Strecken es schwierig wird.


Strecken und Stellwerke im Blick

Die Stellwerke werden offiziell zwar nicht bestreikt, weil es ein Streik des Lokfahrpersonals ist - nur: "Ganz auszuschließen ist es nicht, dass dort jemand aus Solidarität die Arbeit niederlegt," sagte uns ein Bahn-Sprecher. Spannend werde es zum Schichtwechsel. Die Bahn geht davon aus, dass allenfalls sporadisch Stellwerke ausfallen. Dann werde man dort schnell andere Kolleginnen und Kollegen einsetzen.

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Kaum Staus erwartet

Wer die Möglichkeit hat, dürfte sich längst um Alternativen gekümmert haben oder arbeitet morgen im Home Office. Deutlich mehr Staus auf den Autobahnen erwartet der ADAC jedenfalls nicht. Die Autobahnen seien aktuell ohnehin sehr voll, wie Stauzahlen für den November gezeigt hätten. Das Staurisiko ist zwischen 7 und 9 Uhr sowie zwischen 15 und 18 Uhr am größten. Morgen Abend um 22 Uhr endet der Streik. Die GdL hat schon angekündigt, dass es dieses Jahr keinen weiteren mehr gibt.

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