Ausbildungsmarkt im Kreis Steinfurt: Mehr Bewerber, mehr offene Stellen
Veröffentlicht: Montag, 18.11.2024 14:40
Im Kreis Steinfurt hat sich die Lage auf dem Ausbildungsmarkt im vergangenen Jahr positiv entwickelt – zumindest aus Sicht der Jugendlichen. Wie die Agentur für Arbeit Rheine mitteilt, sind mehr junge Menschen in eine betriebliche Ausbildung gestartet, gleichzeitig bleiben jedoch zahlreiche Ausbildungsplätze unbesetzt.

Mehr Jugendliche suchen den Weg in die Ausbildung
Im Zeitraum von Oktober 2023 bis September 2024 haben sich 2.758 Jugendliche bei der Arbeitsagentur Rheine als Bewerberinnen und Bewerber registriert. Das sind 114 mehr als im Vorjahr. „Mit einer Ausbildung kann man einen sehr guten Grundstein für den beruflichen Weg legen“, betont Reiner Zwilling, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Rheine. Dank der breiten Ausbildungsbasis seien Weiterbildungen, Spezialisierungen und sogar ein späteres Studium möglich.
Chancen auf Ausbildungsplätze so gut wie nie
Die Betriebe im Agenturbezirk meldeten im gleichen Zeitraum 3.302 freie Ausbildungsstellen, ein Plus von 199 gegenüber dem Vorjahr. Damit kamen rein rechnerisch 85 Bewerberinnen und Bewerber auf 100 Ausbildungsplätze. „Es gibt mehr Ausbildungsmöglichkeiten als interessierte Jugendliche“, erklärt Zwilling. Dies stelle jedoch für Unternehmen eine zunehmende Herausforderung dar, da es immer schwerer werde, Nachwuchskräfte zu gewinnen.
Offene Stellen und unversorgte Bewerber zum Jahresende
Zum Ende des Berichtsjahres blieben 209 Ausbildungsplätze unbesetzt. Gleichzeitig suchten 119 Jugendliche weiterhin nach einer passenden Ausbildungsstelle. Für diese jungen Menschen gibt es laut Zwilling weiterhin Möglichkeiten: „Man kann auch jetzt noch verspätet in eine Ausbildung einsteigen. Zudem bieten wir Alternativen wie berufsvorbereitende Maßnahmen, Praktika oder einen weiteren Schulbesuch an.“
Nachwuchsmangel als Herausforderung für die Zukunft
Die unbesetzten Stellen sind für viele Unternehmen ein Problem, insbesondere in Zeiten des Fachkräftemangels und des demografischen Wandels. Zwilling mahnt: „Nachwuchskräfte sind essenziell für die Zukunftsfähigkeit der Unternehmen.“
Beliebte Berufe bleiben konstant
Die Wahl der Ausbildungsberufe hat sich im Vergleich zu den Vorjahren kaum verändert. Spitzenreiter sind weiterhin Kaufmann/Kauffrau für Büromanagement, Kfz-Mechatroniker/in, Industriekaufmann/-frau, medizinische/r Fachangestellte/r sowie Kaufmann/Kauffrau im Einzelhandel.
Ausblick
Die Zahlen verdeutlichen eine erfreuliche Entwicklung auf Seiten der Bewerber, aber auch die anhaltenden Herausforderungen für Unternehmen. Die Agentur für Arbeit Rheine bleibt weiterhin im engen Austausch mit Jugendlichen und Betrieben, um die Vermittlung offener Ausbildungsstellen voranzutreiben und langfristige Lösungen für den Fachkräftemangel zu finden.