Amok-Lagen: Notfallpläne und Polizeieinsätze an Schulen in NRW
Veröffentlicht: Mittwoch, 11.06.2025 13:26
Amokläufe wie aktuell in Graz, aber auch frühere Taten in Erfurt, Winnenden oder Emsdetten zeigen: Auch in Deutschland und Österreich sind Schulen nicht vor solchen Gewalttaten sicher. Die Schockwellen solcher Ereignisse reichen weit, wie das Beispiel aus Österreich verdeutlicht: Ein 21-Jähriger betrat dort seine alte Schule und erschoss zehn Menschen, bevor er sich selbst das Leben nahm – der schlimmste Amoklauf in der Geschichte des Landes.

An Schulen in Nordrhein-Westfalen gibt es umfassende Notfallpläne, um auf Amok-Lagen vorbereitet zu sein. Jede Schule verfügt über einen sogenannten Notfallordner, auf den ausschließlich die Schulleitung Zugriff hat. Dieser regelt genau, wie im Ernstfall zu handeln ist – etwa Türen zu verschließen und auf Anweisungen der Polizei zu warten. Die Entwarnung erfolgt ebenfalls nur durch die Polizei, meist per Codewort über Lautsprecher. Auch die Polizei bereitet sich regelmäßig in Übungen auf solche Einsätze vor, denn aus Fehlern der Vergangenheit wurde gelernt: Nach dem Amoklauf in Erfurt 2002, als Einsatz und Kommunikation chaotisch abliefen, wurden die Abläufe deutlich verbessert.
Bei Amok-Alarm rückt die Polizei in NRW sofort aus – Streifenpolizistinnen und Polizisten gehen direkt ins Schulgebäude, um den Täter zu stellen, ohne auf Spezialkräfte zu warten. Sie sind mit Schutzwesten, Helmen und Maschinenpistolen ausgestattet. In solchen Lagen übernimmt die Polizei das Kommando und gibt klare Anweisungen an die Schule. Trotz der Bedrohung: Die Schulen in NRW sind auf solche Gefahrenlagen gut vorbereitet.