Weniger Kirchenaustritte
Veröffentlicht: Donnerstag, 27.06.2024 15:06
Der Mitgliederschwund in der Katholischen Kirche geht auch im Kreis Steinfurt weiter. Auch wenn letztes Jahr deutlich weniger Menschen aus der Kirche ausgetreten sind als im Rekordjahr 2022, sank die Zahl der Katholik:innen um gut 6.000 auf etwas über 213.000. Auch andere Zahlen in der Kirchenstatistik sind rückläufig: bei den Taufen, Firmungen und kirchlichen Trauungen ebenso wie bei kirchlichen Beerdigungen.

Die Zahlen im Einzelnen: 4.125 Menschen sind letztes Jahr im Kreis Steinfurt aus der Katholischen Kirche ausgetreten. Im Jahr davor waren es 4.883. Dessen ungeachtet sank die Mitgliederzahl um 6.041 auf 213.145. Es kommen deutlich weniger junge Menschen nach – zu wenige, um die insgesamt sinkende Mitgliederzahl zu stabilisieren. Dir Kirche verliert an Rückhalt: Weniger Menschen lassen ihre Kinder taufen, heiraten kirchlich oder werden mit dem Segen der Kirche beigesetzt. Immerhin: Mitglieder gehen mehr zum Gottesdienst – die Gemeinden rücken zusammen.
Gleiches Bild auf Bistumsebene
Das Bild deckt sich mit dem im Bistum Münster: Weniger Kirchenaustritte, mehr Gottesdienstbesuchende, weniger Mitglieder. „Wir erleben einen rasanten Umbruch“, sagt Bischof Felix Genn – und weiter: „Wir müssen jetzt wirklich einmal Ernst machen damit, dass Glaube nie „machbar“ war, sondern eine Freiheitsentscheidung ist. Und wir kommen aus einer Kirchenstruktur heraus, in der das so nicht im Bewusstsein war, sondern man hat es einfach mitgemacht oder man wurde dazu gezwungen.“
Ähnlicher Trend im Bistum Osnabrück
Im Bistum Osnabrück ist der Trend ähnlich: Die Zahl der Kirchenaustritte ist gesunken und bleibt gleichzeitig hoch. „Kein Grund zum Aufatmen" heißt es aus Osnabrück. Mitglied in einer Kirche zu sein, werde auch im Bistum Osnabrück immer weniger selbstverständlich. Gleichzeitig würden Dienste der Kirche von der Gesellschaft weiter nachgefragt, von der Ferienfreizeit über die allgemeine soziale Beratung bis hin zur Ehe-, Familien-, Lebens- und Erziehungsberatung oder der Notfallseelsorge. Das Gesicht der Kirche werde sich weiter verändern – und es werde auch in Zukunft ein lebendiges, den Menschen zugewandtes Gesicht bleiben.