Ukrainekrieg belastet
Veröffentlicht: Mittwoch, 21.02.2024 14:04
Der Russische Überfall auf die Ukraine belastet viele Menschen in Europa mehr als die Reaktorkatastrophe von Fukushima und der Corona-Lockdown. Zu diesem Ergebnis kommt ein internationales Forschungsteam unter der Leitung der Uni Münster.

Der Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine vor fast zwei Jahren habe verbreitet zu einem kollektiven Einbruch des Wohlbefindens geführt - unabhängig von Alter, Geschlecht, politischer Orientierung oder sonstigen Eigenschaften der befragten Personen. Von Ende ’21 bis Sommer letzten Jahres haben die 50 Psychologinnen und Psychologen europaweit die täglichen Stimmungsverläufe in den Wochen des Kriegsausbruchs untersucht.
Social Media erhöhen den Druck
Das Ergebnis zeige, dass die Menschen in Europa im Vergleich zum Rest der Welt ein deutlich niedrigeres Wohlbefinden gehabt hätten, heißt es in der Studie. Wenn der Krieg in der Ukraine in den sozialen Medien besonders stark präsent war, gab es eine durchschnittlich schlechtere mentale Verfassung bei den Befragten.
"Einzigartige Daten"
Die von Ende 2021 bis Sommer 2022 durchgeführte Studie ermöglichte eine Untersuchung der täglichen Stimmungsverläufe in den Wochen des Kriegsausbruchs. "Normalerweise ist es nicht möglich, derart einschneidende Ereignisse in einem präzisen Zeitfenster bei gleichzeitiger geografischer Breite zu untersuchen", heißt es aus Münster. Die Daten seien einzigartig. Die Forscher konzentrierten sich auf Menschen in Europa und einen zweimonatigen Zeitrahmen um den Kriegsausbruch am 24. Februar 2022.