Tipps für den Umgang mit FFP2-Masken im Privatgebrauch

Wissenschaftler aus Münster und Steinfurt geben Tipps für den Umgang mit FFP2-Masken im Privatgebrauch. Im Idealfall benötigt man 7 Masken oder man reinigt die Masken im Backofen. Die Bundesländer diskutieren momentan über eine FFP2-Maskenpflicht im Einzelhandel und öffentlichen Verkehrsmitteln.

© FH Münster/Katharina Kipp

Das Kabinett in Bayern hatte am Dienstag beschlossen, dass für Menschen im öffentlichen Nahverkehr und im Einzelhandel ab kommenden Montag eine Pflicht zum Tragen von sogenannten FFP2-Masken gilt. In anderen Bundesländern wird das noch diskutiert. Nordrhein-Westfalens Gesundheitsminister Laumann aus Hörstel sieht eine Pflicht zum Tragen einer FFP2-Maske beim Einkaufen und im Nahverkehr skeptisch. Er möchte eine solche Pflicht erstmal sehr genau prüfen. FFP2-Masken bieten eine etwas höhere Sicherheit, wenn sie richtig getragen werden, sagte Laumann am Dienstag. Es bestehe die Gefahr, dass eine falsch aufgesetzte Maske, aufgrund eines falschen Sicherheitsgefühls, das Risiko einer Übertragung sogar erhöhe.

Tipps der Wissenschaftler

Wissenschaftler der Fachhochschule und der Uni Münster haben Tipps für den privten Gebrauch von FFP2-Masken zusammengestellt. Diese Masken sind bei korrektem Gebrauch deutlich wirkungsvoller als Stoff- oder andere Einwegmasken. In einem Hochsicherheitslabor haben die Forscher untersucht, wie lange Corona-Viren auf FFP2-Masken bei unterschiedlichen Temperaturen infektiös bleiben.

Bei Raumtemperatur bleiben sie relativ lange und auch bei 70 Grad bleiben sie noch eine Stunde infektiös. Für die Wiederverwendung der Masken gilt die Sieben-Tage-Regel. Idealerweise tragen wir FFP2-Masken einen Tag und lassen sie dann eine Woche lang liegen. In dieser Zeit verlieren die Masken ihre Infektiosität. Idealerweise haben Privatpersonen also einen Vorrat von sieben Masken.

Backofen-Methode

Eine andere Methode, die schneller geht und weniger Masken benötigt, ist die Backofen-Methode bei 80 Grad. Nach einer Stunde im Backofen bei 80 Grad sind die Masken wiederverwendbar. Wichtig ist, dass die Temperatur nicht abweicht. Bei einer zu niedrigen Temperatur bleibt die Maske infektiös. Ist die Temperatur zu hoch, wird die Maske beschädigt.

Weitere Tipps haben die Wissenschaftler auf einer Infoseite zusammengefasst.

Prof. Dr. Martin Kreyenschmidt (l.), Leiter des Instituts für Konstruktions- und Funktionsmaterialien (IKFM) der FH Münster, hat gemeinsam mit Doktorandin Saskia Kerkeling und Doktorand Christian Sandten untersucht, wie hoch die Temperatur des Backofens maximal sein darf, um die Viren, aber nicht die FFP2-Maske zu zerstören. © FH Münster/Katharina Kipp
Prof. Dr. Martin Kreyenschmidt (l.), Leiter des Instituts für Konstruktions- und Funktionsmaterialien (IKFM) der FH Münster, hat gemeinsam mit Doktorandin Saskia Kerkeling und Doktorand Christian Sandten untersucht, wie hoch die Temperatur des Backofens maximal sein darf, um die Viren, aber nicht die FFP2-Maske zu zerstören.
© FH Münster/Katharina Kipp
Doktorandin Saskia Kerkeling legt eine FFP2-Maske in einen Wärmeschrank. Dieser erlaubt eine exakte Temperaturführung, sodass Rückschlüsse vom Temperatureinfluss auf die Materialdegradation möglich sind. © FH Münster/Katharina Kipp
Doktorandin Saskia Kerkeling legt eine FFP2-Maske in einen Wärmeschrank. Dieser erlaubt eine exakte Temperaturführung, sodass Rückschlüsse vom Temperatureinfluss auf die Materialdegradation möglich sind.
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