Testlabore am Anschlag
Veröffentlicht: Mittwoch, 08.12.2021 11:17
Die Labore im Münsterland arbeiten wegen der vielen PCR-Tests am Anschlag. Teilweise sind Grenzen durch die Laborausstattung gesetzt.

Das MVZ Labor in Münster arbeitet mit 1.500 Praxen und etwa 35 Krankenhäusern im Münsterland zusammen. "Wir sind am Limit," sagt der technische Laborleiter Norbert Brink. Momentan schaffen die Mitarbeiter:innen 4.000 PCR-Tests am Tag. 500 bis 600 bleiben liegen - und das trotz 2-Schichtbetriebs.
Längere Bearbeitungszeit
Bisher gab es die Testergebnisse in der Regel innerhalb von 24 Stunden. Jetzt dauert es auch schonmal doppelt so lange. Grenzen sind dem Ganzen nicht durch die Beschäftigten-Zahl gesetzt sondern durch die Laborausstattung.
Sechs- bis siebenstellige Investition
"Wir könnten wesentlich mehr leisten," sagt Brink. Stattdessen sagt das MVZ Labor derzeit sogar Anfragen ab. Zwei riesige Vollautomaten für die PCR-Analyse reichen nicht mehr. Bis Ende Januar dürfte in Münster ein dritter stehen - eine sechs- bis siebenstellige Investition. Das rechnet sich auf jeden Fall, auch, wenn die Corona-Zahlen irgendwann wieder sinken. PCR-Tests gibt es beispielsweise auch bei Hepatitis oder Clamydien, einer Geschlechtskrankheit.
Deutlich mehr PCR-Tests positiv
Das MVZ Labor ist breit aufgestellt: Corona ist nur eine von 2.000 Untersuchungen. Von den 250 Mitarbeiter:innen sind 25 momentan nur für Corona zuständig. Sie haben es nicht nur mit mehr Tests zu tun - der Anteil der Corona-Nachweise ist auch deutlich gestiegen. Gut 16% der PCR-Tests fallen positiv aus, fast soviele, wie in der ersten Welle im Früjahr letzten Jahres.