#SpendenStattVernichten – Kleidung vor dem Schredder retten

Die Modehändler*innen haben ihre Lager voll. Viele würden Kleidungsstücke und Schuhe gerne spenden. Doch das wäre teurer, als wenn die Sachen vernichten werden. Spenden unterliegen nämlich der Umsatzsteuerpflicht. Dagegen kämpft jetzt eine Initiative.

© www.der-paritaetische.de/blog

Die GRÜNEN haben sich mit dem Einzelhandelsverband und dem paritätischen Wohlfahrtsverband in Deutschland zusammengetan und die Initiative #SpendenStattVernichten gegründet. Sie fordern von der Bundesregierung, dass die Umsatzsteuer auf Sachspenden abgeschafft wird. Die Modeläden bleiben wegen des Lockdowns auf einem großen Teil ihrer Ware sitzen. Der Platz in den Geschäften und Lagern wird für die Frühjahrsmode gebraucht. Und die jetzige Kollektion ist nächsten Winter nicht mehr angesagt. Auf der anderen Seite brauchen bedürftige Menschen die Kleidung.

Langfristige Lösung gefordert

Das Bundesfinanzministerium arbeitet an einer Lösung. Die betrifft Waren, die wegen der Corona-Krise bis zum 31.12.2021 an gemeinnützige Organisationen gespendet werden. Die Initiative #SpendenStattVernichten fordert eine generelle Regelung, die nicht zeitlich begrenzt ist. Lebensmittel, die zum Beispiel an die Tafeln gespendet werden, sind schon seit Jahren von der Umsatzsteuer befreit. Bärbel Brengelmann-Teepe leitet im Kreis Steinfurt den paritätischen Wohlfahrtsverband und weiß, dass solche Spenden gebraucht werden, gerade für Familien mit Kindern.

© RADIO RST

Es fehlt nicht nur an Kleidung und Schuhen, sondern auch an Spielsachen, Baby-Zubehör, Schulbedarf oder Möbeln. Generell für Firmen die Umsatzsteuer auf Spenden zu streichen, macht also Sinn.

© RADIO RST

Bisher kommen Kleiderspenden zum Beispiel für die Sozialkaufhäuser „Fundus“ in Ochtrup oder „Treffpunkt Möbel“ in Lengerich nur von Privatleuten. Karin Eksen vom Handelsverband in Münster sieht die schwierige Situation der Einzelhändler*innen.

© RADIO RST

Das betrifft eben nicht nur Kleidung und Schuhe. Durch den Lockdown bleibt auch eine Menge anderer Sachen liegen, bei denen sich die Händler*innen fragen: Wohin damit?

© RADIO RST

Weitere Infos zur Initiative #SpendenStattVernichten gibt es hier.


Weitere Meldungen