Polizei testet Warnschilder

Die Polizei warnt aktuell verstärkt vor Wildunfällen in der RADIO RST-Region. In den nächsten Wochen startet sie auf einer Strecke im Tecklenburger Land einen Test mit neuen Warnschildern.

© Kreispolizei Steinfurt

In diesen Tagen queren Rehe besonders oft die Straßen in der Region. Ein Grund ist, dass die einjährigen Rehböcke sich jetzt ein neues Revier suchen müssen, heißt es von der Kreispolizei Steinfurt. Verglichen mit anderen Regionen in Nordrhein-Westfalen, gibt es im ländlichen Kreis Steinfurt besonders viele Wildunfälle. Allein im letzten Jahr waren es 2.800. Jeder fünfte Unfall im Kreis Steinfurt ist ein Wildunfall. Deshalb hat sich die Polizei vorgenommen, mehr Präventionsarbeit zu dem Thema zu machen. Auf einer Strecke zwischen Lengerich und Lienen versucht sie es mit neuen Warnschildern.

Erfolgreicher Einsatz in Niedersachsen

Auf der L591 zwischen Lengerich und Lienen hat die Polizei im letzten Jahr 32 Wildunfälle registriert. "Die Strecke ist ein Hotspot. Im angrenzenden Teutoburger Wald und auf den Wiesen und Feldern entlang der Straße fühlt sich das Wild wohl", sagt Jürgen Bauland von der Kreispolizei Steinfurt. Vertreter der Polizei, des Kreises Steinfurt, der Verkehrswacht, der Landwirte, der Jäger und von Straßen NRW haben gemeinsam entschieden, dort ein Pilotprojekt zu starten. In den nächsten Wochen stellen Mitarbeiter von Straßen NRW dort vier neue Warnschilder auf. Sie sind neongelb und deutlich größer als die Wildwarnschilder, die es bereits gibt. Die Initiatoren hoffen, dass Autofahrer die neuen Schilder nicht so schnell übersehen und besonders aufmerksam fahren.

Polizei misst das Tempo

Die Polizei im Landkreis Diepholz, in Niedersachen, hat die Warntafeln schon getestet. Ein Ergebnis: Seitdem fahren die Leute dort durchschnittlich 16 Stundenkilometer langsamer. Wenn die neuen Warnschilder zwischen Lengerich und Lienen stehen, messen die Beamten auch dort das Tempo. Ein Sensor zeichnet eine Woche lang alle Autos, Lastwagen und Motorräder auf, ohne die Kennzeichen aufzunehmen. "Wenn viele zu schnell sind, werden wir auch Radarkontrollen machen", sagt Jürgen Bauland. In dem Bereich gilt Tempo 80. Nach einem Jahr ziehen die Polizei und die anderen Initiatoren des Projektes im Kreis Steinfurt Bilanz.

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