Neue Stadtklimaanalyse: Stadt Münster reagiert auf zunehmende Hitzebelastung

Mit Blick auf steigende Temperaturen und häufigere Hitzewellen infolge des Klimawandels hat die Stadt Münster die neue Stadtklimaanalyse 2025 vorgestellt. Der Rat der Stadt nahm die Ergebnisse entgegen und beschloss, das umfangreiche Analysewerk künftig als zentrale Grundlage für alle planerischen, baulichen und gestalterischen Entscheidungen zu nutzen.

Die Stadtklimaanalyse liefert detaillierte Daten zu den klimatischen Bedingungen im Stadtgebiet – mit besonderem Fokus auf Hitzeereignisse, die in den kommenden Jahren weiter zunehmen werden. Ziel ist es, Münster besser an die Folgen des Klimawandels anzupassen und die Lebensqualität der Bürgerinnen und Bürger langfristig zu sichern.

Planungshinweiskarte zeigt Handlungsbedarf auf

Kernstück der neuen Analyse ist die sogenannte Planungshinweiskarte. Sie identifiziert Hitze-Hotspots im Stadtgebiet – insbesondere in dicht bebauten und stark versiegelten Bereichen wie Gewerbegebieten oder Innenstadtquartieren. Dort staut sich die Hitze, es fehlt an kühlender Luftzirkulation, Schatten und begrünten Flächen.

Die Karte zeigt auch, welche grünen Bereiche eine wichtige klimatische Funktion übernehmen – etwa durch die Bildung kühler Luft oder durch Verschattung. So erhalten Stadtplanerinnen und -planer ein wirkungsvolles Instrument, um gezielt Maßnahmen wie Dach- und Fassadenbegrünung, Entsiegelung oder zusätzliche Verschattung umzusetzen.

Sozial gerechte Klimaanpassung im Blick

Besonderes Augenmerk legt die Analyse auf sogenannte vulnerable Bevölkerungsgruppen – darunter ältere Menschen, Kinder, Schwangere und Personen in besonderen Lebenslagen. Eine ergänzende Sensitivitätsanalyse hat soziale Einrichtungen wie Kitas, Pflegeheime und Krankenhäuser in die Planungshinweiskarte integriert. So wird eine gezielte, sozial gerechte Klimaanpassung ermöglicht.

Ein neuer Baustein im Klimaschutzkonzept der Stadt

Die neue Stadtklimaanalyse ersetzt die bisherige Version aus dem Jahr 1992 und fügt sich als wichtiger Baustein in das Handlungskonzept Klimaanpassung 2030 ein. Sie ergänzt bestehende Werkzeuge wie den Hitzeaktionsplan oder die Starkregengefahrenkarte.

Mit dem neuen Wissen will Münster aktiv auf die Herausforderungen des Klimawandels reagieren – mit einer Stadtentwicklung, die funktional, klimaresilient und sozial gerecht ist.

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