Neue Antriebe für den Busverkehr

Wasserstoffbus passt in die Strategie des Kreises Steinfurt. Der Einsatz ist ein Leuchtturmprojekt. RVM ist mit vielen Herstellern im Gespräch.

© Kreis Steinfurt

Die Regionalverkehr Münsterland und der Kreis Steinfurt prüfen Wasserstoff als neuen Antrieb für den Busverkehr. In dieser Woche testen sie einen Wasserstoffbus. Eine Herausforderung sind die langen Distanzen, die die Busse der RVM jeden Tag fahren. Bis zu 500 Kilometer sind das. Die aktuellen Wasserstoffbusse haben eine Reichweite von rund 350 Kilometern.

Dabei dienen die Brennstoffzellen gemeinsam mit den Lithiumbatterien und den Elektromotoren als Basis des Antriebs. Der Bus wird vollelektrisch betrieben. Einerseits wird Wasserstoff in der Brennstoffzelle in Elektrizität umgewandelt, wobei nur Wasserdampf emittiert wird, andererseits wird der Antrieb bei Bedarf über die Lithiumbatterien unterstützt. Dank dieses Hybridantriebs und der Rückgewinnung der Bremsenergie wird der Wasserstoffverbrauch auf rund 8 kg/100 km begrenzt. Eine Betankung dauert maximal 15 Minuten, sodass lange Standzeiten vermieden werden.

Für Landrat Sommer passt das Testfahrzeug in die Strategie des Kreises Steinfurt: "Der Einsatz von Wasserstoffbussen ist ein Leuchtturmprojekt".

Grüner Wasserstoff

Zudem sind Wasserstoffbusse im Kreis Steinfurt vor dem Hintergrund der vielen Windkraftanlagen sinnvoll. So werde "grüner" Wasserstoff, also Wasserstoff, der aus erneuerbaren Energien gewonnen wurde, eingesetzt. Für eine Umstellung des Fuhrparks sind alle Vor- und Nachteile auch unter Berücksichtigung der Kosten abzuwägen. Die Flotte der RVM umfasst 157 Busse, davon allein 61 an den Betriebshöfen Ibbenbüren und Lengerich.

Verkehrsdezernent Rehers beschreibt die Mission der RVM: "Wenn unsere Busse mit grünem Wasserstoff fahren, der aus erneuerbaren Energien vor Ort hergestellt wird, können wir Klimaschutz und regionale Wertschöpfung bestens verbinden. Wir wollen mit unserem kommunalen Verkehrsunternehmen vorangehen und betrachten dies als wichtigen Baustein eines regionalen Wasserstoff-Markthochlaufs"

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