Nach Kurzarbeit Insolvenz
Veröffentlicht: Dienstag, 26.11.2024 13:55
Einer der größten Arbeitgeber in Ibbenbüren, der Autozulieferer Gerhardi, ist insolvent. Noch im September hatte die Geschäftsleitung in Lüdenscheid sich zuversichtlich gegeben.

Einer der größten Arbeitgeber in Ibbenbüren, der Autozulieferer Gerhardi, ist insolvent. 700 Beschäftigte bangen um ihre Jobs, zusammen mit denen in der Zentrale in Lüdenscheid sind es 1.500. Gerhardi hatte im September Ausbaupläne gestrichen und stattdessen darüber nachgedacht, bis Ende nächsten Jahres rund 200 Stellen abzubauen. Seitdem gab es in Ibbenbüren Kurzarbeit.
Spezialfirma mit langer Tradition vor dem Aus?
Gerhardi ist ein weiteres Beispiel dafür, wie es um Deutschlands Automobilindustrie bestellt ist. Wenn die Großen schwanken, wirkt sich das auch auf die nachgelagerten Branchen aus. Die Gerhardi Kunststofftechnik GmbH hat eine lange Tradition: Das Unternehmen wurde 1796 gegründet. Damals produzierte die Firma Schnallen aus Messing und Kupfer. Das Unternehmen zählt heute zu den größten Entwicklern und Produzenten „für galvanisierte und technisch anspruchsvolle Kunststoffteile“ in Europa, wie es auf der Firmen-Website heißt. Neben Lüdenscheid, Altena und Ibbenbüren hat Gerhardi noch einen Standort in Montgomery im US-Bundesstaat Alabama.
Der Druck wächst
Die deutsche Autoindustrie steckt in der Krise. Beim Autobauer Volkswagen stehen Lohnkürzungen, Werksschließungen und ein Stellenabbau im Raum. Andere Hersteller und Zulieferer wie ZF, Continental und Bosch haben angekündigt, Arbeitsplätze abzubauen.