Mit Vöglen gegen den Eichenprozessionsspinner
Veröffentlicht: Dienstag, 02.07.2019 18:18
Stadt Emsdetten und der NABU setzen auf Fressfeinde

Emsdetten versucht Vögel anzulocken
Im Kampf gegen die Eichenprozessionsspinner setzt die Stadt Emsdetten auf Kleiber und andere Singvögel. Kleiber, Spechte und Kuckucke fressen die Raupen. Die giftigen Brennhaare, die bei Menschen allergische Reaktionen auslösen, schaden den Vögeln nicht. Letztes Jahr hat Emsdetten 80 Nistkästen im Stadtgebiet aufgehängt, dieses Jahr noch einmal 200. Nach Angaben der Stadt sind die meisten Kästen schon von Vögeln belegt. Einige Eichen sind auch vielleicht deshalb diesen Sommer nicht so stark betroffen, wie im letzten Jahr. Im kommenden Frühjahr werden weitere Nistkästen aufgehängt, um noch bessere Bedingungen für den Kleiber zu schaffen. Vögel allein helfen nicht gegen die Raupen vom Eichenprozessionsspinner, es werden auch noch Gespinste abgesaugt.
Forderungen vom NABU im Kreis Steinfurt
Aus Sicht des NABU im Kreis Steinfurt ist das Problem mit den Eichenprozessionsspinnern zum Teil hausgemacht. Durch das massive Insektensterben ist auch die Zahl der Vögel in der Region zurückgegangen. Dadurch gibt es auch immer weniger natürliche Fressfeinde für die Raupen der Eichenprozessionsspinner. Damit wieder mehr Vögel in der Region heimisch werden, sei ein grundsätzliches Umdenken nötig, hat Gisbert Lütke vom NABU im RADIO RST-Gespräch gesagt. Zu viele Pestizide in der Landwirtschaft und zu wenige Wiesen mit blühenden Pflanzen würden das Insekten- und Vogelsterben weiter verschärfen. Auch in den Wäldern seien die Bedingungen schlecht, wenn beispielsweise Bäume schon gefällt werden, bevor sich Spechte dort ansiedeln. Holz mit Löchern lässt sich schlechter verkaufen.